Der Gloss'n Hans macht sich Gedanken
Wenn Katzen lesen könnten
Sie wer’n lachen, aber der Reiz des Verbotenen beschäftigt uns schon seit Adam und Eva. Die beiden konnten dem Apfel vom Baum der Erkenntnis nicht widerstehen, und jetzt haben wir den Salat.
Beziehungsweise die Warnung vor Fetten im Essen und damit vor Frittiertem. Dabei lässt mir die Aussicht auf knusprig in heißem Fett gegarten Kartoffelstäbchen oder -Scheiben, Champignons, Hähnchenteilen oder Fischfilets schon beim Schreiben das Wasser im Mund zusammenlaufen. Zum Glück gibt‘s auch Studien, die Öle, Fette und Schmalz als förderlich beschreiben. Drum pfeif ich manchmal auf die Warnung vor der bösen Fritteuse.
Aber wohin hinterher mit dem Frittierfett? Auf keinen Fall in den Abfluss, soviel steht fest, und besser auch nicht in den Hausmüll. Die großen Wertstoffhöfe nehmen gesammelte Küchenfette und -Öle entgegen, deren Verwertung für Biodiesel ist gelebter Klimaschutz. Da schmecken die Fritten doch gleich nochmal besser. Dass der Markt Heroldsberg ein Sammelsystem, das die Gemeinde 10.000 Euro gekostet hätte, erstmal vertagt hat, ist richtig angesichts der Angebote an Wertstoffhöfen.
Nicht frittiert sind „Knabberröllchen mit Lamm & Truthahn“ oder „Bällchen in Preiselbeergelee mit Ente & Leber“ oder „Knusperkissen mit Lachs“. Das sind Konserven für Heimtiere. Menschennahrung wird immer mehr vernunft- als lustbetont beworben, bei Tiernahrung ist es andersrum. Wobei: Die „Feine Pastete mit MSC Seelachs“ wirbt schon mit nachhaltiger Fischerei. Wenn Katzen lesen könnten, würde ich auf den Fressnapf schreiben: „Fang erstmal eine Maus“. Früher haben Katzen nur Küchenreste bekommen, das ist natürlich schwierig in Küchen, in denen es nur Obst und Gemüse gibt.
So, jetzt ist mir ein wenig der Appetit vergangen. Ich glaub‘ ich ess‘ erstmal einen Apfel.
Ihr Gloss’n Hans
Autor:Gloss'n Hans aus Eckental |
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