Der Gloss'n Hans macht sich Gedanken
So ein Gaudi
Sie wer’n lachen, aber bei der BR-Faschingsgaudi aus Veitshöchheim waren auch Beiträge dabei, bei denen einem das Lachen gleich wieder vergehen kann.
Damit meine ich nicht die zahlreichen Späße, die sich aus dem Umgang mit Essgewohnheiten speisen: Übergewichtige Frauen leben länger als die Männer, die sie darauf hinweisen. Über Gewicht redet man nicht, Übergewicht hat man. Ich bin ja keine Garde… gottseidank, das wär‘ ja Elefantenballett. Wenn die Wurst so dick ist wie das Brot, ist es wurst, wie dick das Brot ist. Egal wie traurig Du bist, im Kühlschrank brennt immer ein Licht. So funktioniert Humor – der braucht Fallhöhe, geht auch mal auf die Kosten von irgendjemand und ist unterhaltsam.
Die gespielte Redaktionssitzung des fiktiven "Veitshöchheimer Tagblatts" als Handlungsrahmen für ein paar Liedchen war dagegen entlarvend: Die Tageszeitung schafft sich selber ab, weil sie nicht so aktuell ist wie das Internet. Hahaha. Da werden sich die Kollegen in den Verlagen auf die Schenkel geklopft und gedacht haben: Ja, mit dem Zwangsfinanzierungsmodell des Bayerischen Rundfunks könnten auch wir eine schöne Gaudi veranstalten.
Die Blattmacher sollen aber selber zusehen, wie sie dem Tsunami an ungeprüften, algorithmusgesteuerten Internet-Inhalten eine redaktionelle Qualität und hochwertige Informationen entgegensetzen. In Sonntagsreden werden sie gefeiert, wenn‘s dann um bezahlte Anzeigen geht, setzt man nicht selten lieber auf kostenlose Verbreitung über die teils steuerfinanzierten Datenautobahnen.
Das ist fast so eine Gaudi wie bei den Lebensmittelproduzenten: Da fordern manche auf der Autobahn hockend eine Agrarwende, es gibt Ansprüche aus allen Richtungen – nur zahlen will‘s keiner, denn die Regale sind ja voll mit billigen (angeblichen) Alternativen.
Ihr Gloss’n Hans
Autor:Gloss'n Hans aus Eckental |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.