Der Gloss'n Hans macht sich Gedanken
Man darf arbeiten
Sie wer’n lachen, aber auch in Zeiten von Corona-Krise fällt auf, dass sich viele Gespräche und Fragen in erster Linie mit der Freizeitgestaltung befassen. Aus aktuellem Anlass daher der Hinweis: Man darf arbeiten!
Bei der Aufregung um Ausgangsbeschränkungen hat man auch oft den Eindruck, die größte Sorge wäre die Freizeit. Dass man arbeiten gehen kann und soll, war eher eine Randnotiz. Dabei gibt es in diesen schweren Wochen viele, die viel mehr Freizeit haben, als ihnen lieb ist. Gerade bei denen, die uns sonst die Freizeit versüßen, wie in der Gastronomie und anderen wichtigen Branchen.
Alle reden jetzt vom Home Office, als wären die Arbeitsplätze, die man dank Internet nach Hause verlagern kann, das alleinige Rückgrat der Gesellschaft. Bei aller Liebe zum technischen Fortschritt: In der Krise zeigt sich, wo der Hammer hängt. Und wie überbewertet der mediale Hype ist, der manchmal um Start-Ups gemacht wird, die auf Berliner oder Münchner Außenbestuhlung auf ihren Laptops herumtippen.
Immerhin blickt man jetzt mit anderen Augen auf die Berufe, die schon lange unter mangelnder Anerkennung oder gar Verachtung leiden. Es ist kein Wunder, dass vereinzelt und verbittert gefragt wird, wohin jetzt die ganzen „Aktivisten“ verschwunden sind, wenn beispielsweise Saisonarbeitskräfte in der Landwirtschaft fehlen, um aktiv Lebensmittel zu produzieren.
Auch wenn der Staat jetzt hilft, so gut es geht: Die langfristigen Folgen, unter anderem eine enorme Staatsverschuldung, werden harte Arbeit. Zumindest für die, die dann noch Arbeit haben.
Ihr Gloss’n Hans
Autor:Gloss'n Hans aus Eckental |
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