Der Gloss'n Hans macht sich Gedanken
Das Gleichnis vom Kürbiskern
Sie wer’n lachen, aber Kürbiskerne sind nicht immer gesund. Ein einziger, beim Teilen der wuchtigen Beerenfrucht auf den Küchenboden gefallen, kann Bandscheiben und Gemüt belasten: Das glitschige Ding mit blanken Fingern aufzulesen, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Da braucht es ein Stück Küchenkrepp.
Allerdings muss man mit dieser Ressource sorgsam umgehen. Was in der Druckindustrie seit Monaten die Spatzen von den Dächern pfeifen, kommt inzwischen beim Verbraucher an: Bei einem Schnellrestaurant sollen neulich schon die Pappbecher ausgegangen sein, denn überall wird das Papier knapp. Und damit teuer.
Schon im September meldete der SPIEGEL: Der Preis für Papier explodiert, Drucker und Verleger kommen nur noch schwer an Nachschub. Verantwortlich ist auch das Verhalten von Verbrauchern in der Coronakrise. Denn die Papierindustrie hat große Teile der Kapazitäten umgestellt auf Verpackungskartons für den Versandhandel oder Papier für Einweggeschirr, das früher aus Plastik war.
Das lässt sich auch nicht so einfach rückgängig machen, die stellen das Papier ja nicht in der Küche her, sondern in riesigen Anlagen. Also blättern Sie Ihr wochenblatt bitte achtsam durch, um dem Kulturträger Papier gerecht zu werden. Und lassen Sie keine Kürbiskerne auf den Küchenboden fallen.
Denn eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass sich ein Kürbiskern wieder aufheben lässt (Gloss‘n Hans, 2021/50). Frei nach dem Markus-Evangelium, Kapitel 10, Vers 25: Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt. Sagte der, dessen Geburt wir in gut einer Woche feiern. Und in Vers 21: Verkaufe, was Du hast, gib das Geld den Armen, und du wirst einen bleibenden Schatz im Himmel haben.
Frohen Advent, Ihr Gloss’n Hans
Autor:Gloss'n Hans aus Eckental |
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