Hospizverein Eckental
Hospizbegleiterin Jutta Spiegel im Gespräch

Jutta Spiegel beantwortete Fragen von Frieda Maier. | Foto: privat

Jutta Spiegel, 79 Jahre, ist seit über 20 Jahren ehrenamtliche Hospizbegleiterin beim Eckentaler Hospizverein.

Was waren deine Beweggründe, dich beim Hospizverein ehrenamtlich zu engagieren?

Mit dem Beginn meiner Altersteilzeit im August 2000 habe ich erfahren, dass in Eschenau ein Ausbildungskurs für Hospizbegleiter beginnen soll. Ich meldete mich spontan dazu an. Nach meiner Ausbildung zur Krankenschwester im Theresien-Krankenhaus in Nürnberg, arbeitete ich mehrere Jahre dort, darauf folgten 5 Jahre Pflegedienst im Roncallistift Erlangen. Als das Pflegeheim des Diakonievereins Forth gebaut wurde, stellte mich Herr Dr. Filler als leitende Krankenschwester ein.

Ich hatte während meiner Pflegetätigkeit immer das Bedürfnis, dass ich gerne noch mehr Zeit für die Pflegebedürftigen aufbringen möchte, als dies während der Dienstzeiten möglich war. Als Rentnerin war ich somit in der Lage, den alten, kranken und auch sterbenden Menschen einen gewissen Teil meiner Zeit zu schenken, durch Besuche und durch Sterbebegleitung.

Wie verhältst du dich, wenn du zu einer Sterbebegleitung gerufen wirst?

Ich versuche herauszufinden, was dem Kranken oder Sterbenden gut tut. Oft genügt das Da sein, zuhören, sich einbringen, miteinander reden oder gemeinsames Schweigen. Wenn es gewünscht wird, bete ich auch oder ich singe ein paar Strophen eines Liedes, das gestalte ich sehr individuell. Für mich ist es wichtig zu erspüren, ob die oder der zu Begleitende seine Krankheit, sein Schicksal annimmt.

Wenn dies nicht möglich ist, stehe ich in einem gewissen Spannungsfeld, das ich aushalten muss. Unser Hospizverein ist offen für alle Religionen und Weltanschauungen. Wir achten die persönliche Spiritualität des zu begleitenden Menschen und wenn ich feststelle, dass Gebete nicht gewünscht werden, ziehe ich es vor, in der Stille zu beten.

Erledigst du im Hospizverein neben den Begleitungen auch andere ehrenamtliche Aufgaben?

Ich war bereits bei der Gründungsversammlung des Eckentaler Hospizvereins am 21.03.2001 anwesend und wurde als Beisitzerin in die Vorstandschaft gewählt. Dieses Amt übte ich bis zum Jahr 2012 aus. Im Verein bin ich neben den Begleitungen auch zuständig für das Schreiben der Geburtstagskarten an die Hospizbegleiterinnen und -begleiter; wir behalten es bei, dass sie einen handschriftlichen Geburtstagsgruß erhalten. Ich bringe mich auch bei Märkten ein, wenn z.B. der Eckentaler Weihnachtsmarkt stattfindet, bin ich gerne bereit, Weihnachtsplätzchen zu backen und in der Marktbude zu stehen, denn der Verkauf von handgemachtem Gebäck durch den Hospizverein ist seit längerer Zeit Tradition beim Weihnachtsmarkt.

Was würdest du dir wünschen, wenn du einen Wunsch frei hättest?

… dass alle Menschen genug zum Essen und zum Leben haben. … dass die Güter der Erde gerecht verteilt werden.

Autor:

wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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