Medienscouts am Gymnasium Eckental
Fake-Hase entlarvt Lügen

Foto: Uwe Rahner
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Ist dieser Osterhase echt? Medienscouts
helfen, Fake News zu entlarven

Die Medienscouts am Gymnasium Eckental sind eine 15-köpfige Schülergruppe, die sich mit medienpädagogischen Themen befasst. Betreut werden sie in diesem Wahlpflichtfach von Lehrerin Margita Feldrapp. Die Ideen kommen aber vor allem von den Gymnasiasten, betont die Pädagogin: „Es ist immer besser, wenn Schüler etwas für Schüler machen”, so werden die Angebote noch besser angenommen. Sie freut sich über die Medienscouts, die sich neben allen schulischen Herausforderungen noch Zeit nehmen, Aktionen für die Schulfamilie zu planen.

Foto: Uwe Rahner

Freiwilliges Engagement

„Es ist toll, wie gute Ideen die Schülerinnen und Schüler entwickeln, wenn man ihnen Raum dafür gibt.” Elternbeirat und Förderkreis unterstützen die Gruppe finanziell. Die Treffen der Medienscouts finden außerhalb der Unterrichtszeit am Nachmittag oder an freien Tagen statt. Das Engagement und die Entscheidung für dieses Wahlpflichtfach sind freiwillig, viele haben sich in der 8. Jahrgangsstufe dafür entschieden. Bisher arbeiten die Medienscouts und ihre Lehrerin vor allem vernetzt mit anderen Schulen, wo es ebenfalls Medienscouts gibt – in der Schule für die Schule.

Die Aktion zu Fake News gibt es in Eckental seit drei Jahren. Im Februar 2022 konnten die siebten Klassen auf spielerische Weise ihr Wissen zu Verschwörungstheorien, Bildmanipulationen, Social Bots, Fakten-Checks, Fake-Profilen und Filterblasen erweitern.
Der Fake-Hase war im vergangenen Jahr erstmals unterwegs, um auf das Angebot aufmerksam zu machen: „Wer nicht an den Osterhasen glaubt, sollte auch nicht auf Fake News hereinfallen!”, machte der rosa Plüschhase deutlich. Für die 7. Klassen wurden wieder Workshops während der Unterrichtszeit angeboten, um sie im Umgang vor allem mit Online-Medien zu unterstützen. Am 1. April – das Datum war Zufall und es wurde niemand „in den April geschickt” – hatten die Medienscouts mehr als 30 Laptops im Mehrzweckraum neben der Aula vorbereitet. Hier konnten die Mitschüler in den Pausen vorbeikommen und wurden fürs Mitmachen mit Schoko-Ostereiern belohnt. Bis Mittag waren schon an die 300 Eier verteilt.

Kein Fake: Die Plakate der Medienscouts, erstellt mit einer Mischung aus KI-Anwendung sowie natürlicher Intelligenz und Kreativität. | Foto: Uwe Rahner
  • Kein Fake: Die Plakate der Medienscouts, erstellt mit einer Mischung aus KI-Anwendung sowie natürlicher Intelligenz und Kreativität.
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Spielerische Online-Tools und praktische Tipps

An den Laptops nutzen die User dieses Jahr den Online-Lernraum „SWR-Fakefinder” des Südwestrundfunks. Darin werden anhand von tatsächlich bereits geposteten Beispielmeldungen aus Sozialen Medien die Newsfeeds unter die Lupe genommen: Was ist wahr, was ist Betrug und wie kann man diesen erkennen?

Der SWR-Fakefinder erinnert daran, dass man die Glaubwürdigkeit einer Meldung nur beurteilen kann, wenn man weiß, wer sie geschrieben und verbreitet hat. Im Internet stehen Beiträge von journalistischen Profis (die sich nach Qualitätsstandards an Fakten und verlässliche Quellen halten) praktisch „gleichberechtigt” neben Posts, die zur Täuschung oder zum Spaß erfunden sind. Plattformen wie YouTube, Instagram, Facebook, TikTok etc. sind nicht die Urheber, sie verbreiten nur die Nachrichten weiter und kümmern sich kaum um den Wahrheitsgehalt. Die häufigsten Fakes in Deutschland sind Bilder-Fakes mit manipulierten Fotos, deren Manipulation mit KI-Anwendungen aktuell immer einfacher wird. Mit Online-Angeboten für eine Rückwärtssuche kann man Bilder überprüfen – entsprechende Fotosuchmaschinen und Anbieter für Faktenchecks werden im SWR-Fakefinder aufgelistet.

Manipulation ist nicht neu,
aber immer einfacher

Lügen gibt es, seit sich Menschen gegenseitig etwas mitteilen. Absichtliche Falschmeldungen in Medien sind auch kein neues Phänomen und waren nicht nur für Kriegspropaganda ein gängiges Mittel, um Gesellschaften und Regierungen zu beeinflussen. Für Falschmeldungen in Zeitungen, Zeitschriften und Rundfunk waren und sind Organisationsstrukturen erforderlich, für gedruckte Fake News auf Flugblättern brauchte man zumindest eine technische Vervielfältigungsmöglichkeit.

Mit dem Internet wurden die Möglichkeiten für gefälschte Bilder und Informationen grenzenlos. Jede und Jeder kann heute Falschmeldungen weltweit verbreiten, ohne finanziellen oder organisatorischen Aufwand.

Darauf, und wie man Fake News erkennt, machen die Medienscouts aufmerksam. Sie befassen sich auch mit klassischen Medien, vor allem aber mit Schwerpunkt auf Social Media und die zunehmenden Möglichkeiten, mit künstlicher Intelligenz (KI oder auf Englisch AI für Artificial Intelligence) Fälschungen ohne viel Knowhow und Technik zu erzeugen.

Begriffe wie Fake News und Alternative Wahrheiten wurden spätestens populär, als 2017 Donald trum zum 45. Präsidenten der USA gewählt wurde. Angesichts der weltweit rasant zunehmenden Manipulationen erfüllen die Medienscouts eine wichtige gesellschaftspolitische Aufgabe.
Derzeit planen sie eine Aktion zum Thema Pressefreiheit – denn die rückt am Internationalen Tag der Pressefreiheit am 3. Mai in den Blick.

Foto: Uwe Rahner
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Kein Fake: Die Plakate der Medienscouts, erstellt mit einer Mischung aus KI-Anwendung sowie natürlicher Intelligenz und Kreativität. | Foto: Uwe Rahner
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wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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