Breites Bekenntnis gegen Rechtsextremismus
Demo für Demokratie
Aus der ganzen Breite der Gesellschaft im wochenblatt-Land kamen die Teilnehmer der Kundgebung, die am Eckentaler Rathausplatz am 3. Februar Stellung bezog gegen Rechtsextremismus.
Etwa 400 Menschen von Familien mit Kindern über Jugendliche bis zu Senioren und „Omas gegen Rechts“, darunter Unternehmer, Landwirte, Motorradfahrer sowie in Vereinen, Kirchengemeinden und Verbänden Engagierte waren dem Aufruf gefolgt: „GEGEN Rechtsextremismus, Ausgrenzung, Nazi-Propaganda und völkisch-nationalistische Wahnfantasien, FÜR Demokratie und eiin gutes politisches und soziales Miteinander“.
Neben den Veranstaltern Dr. Martina Switalski und Manfred Bachmayer wandten sich auch Eckentals Erste Bürgermeisterin Ilse Dölle, Dr. Darina Bachmayer, Poetry-Slammer Vincent Michl, Martin Hofmann als Vorsitzender des ASV Forth für die Sportler und Pfarrer Martin Irmer an die bunte Menschenmischung auf dem Platz. Ilse Dölle zeigte sich froh, dass Eckental Zeichen setzt gegen Hass und für Integration, die hier erfolgreich gelebt werde, und nannte unter anderem die segensreiche Arbeit der Flüchtlingshilfe FLEck e.V. Vincent Michl trug seinen Text „Der Wert eines Menschen“ vor, der viele beeindruckte und in Kürze hier nachzulesen ist. Martin Hofmann zeigte als Vertreter des Sports menschenverachtenden Ideen für Remigration die „Rote Karte“ und Pfarrer Irmer sprach für „eine Gesellschaft, die die Würde ALLER Menschen achtet“.
„Der Wert eines Menschen”
Vincent Michl verfasst schon seit seiner Kindheit eigene Texte. Eigener Lebenserfahrungen in Verbindung mit der aktuellen politischen Entwicklung waren ihm Anlass, sich zu Wort zu melden – dringender als je zuvor. Deshalb war er dankbar, dass er durch die Historikerin Dr. Martina Switalski die Chance bekam, am Tag der Demonstration in Eckental zu sprechen. Untenstehend sein Text:
Der Wert eines Menschen
Neulich,
Ja neulich da blickte ich von oben auf die Welt herab
Die Natur sie zeigte sich von der besten Seite grünes Gras, braune Bäume
und Sonnenstrahln.
Sonnenstrahln, die Licht dorthin brachten wo schon lange keins mehr war.
Und plötzlich wurde es mir ganz klar,
Wie der wolkenlose Nachthimmel voller Sterne,
Der Mond er sprach,
Den Kalten Herzen fehlt die Wärme,
So kann es nicht weiter gehen,
so kann es wirklich nicht weiter gehen,
Nein, soll es nicht weiter gehen!
Siehst du denn nicht wie ich friere,
Voller Angst, voller Kälte - ich friere,
Wo ich heute bin und morgen vielleicht nicht mehr sein darf,
Die Ohren können hören, doch verstehen sie den Einwand,
Wir sind frei, freie Menschen, freie Seelen,
Ja so frei, das wir mit den Augen sehen,
Was andere nicht verstehen,
Wir stehen zusammen hier,
Halten zusammen aus,
Was auch passiert,
Solange du glaubst,
Du glaubst
Und wir alle gemeinsam glauben,
Das wir es Wert sind,
Das wir es Wert sind,
Das wir es wirklich Wert sind,
Uns zu unterstützen, von Mensch zu Mensch,
Uns zusammen zu tun für ein Zeichen und nicht für Geld,
Denn es gibt etwas das man nicht messen kann
Und das ist der Wert eines Menschen.
Es braucht keine Machtausübung oder fliegende Helden,
Wir sind Menschen mit Herzen uns’re Herkunft dieselbe,
Ich meine jeder kann helfen,
Ein Lächeln, eine gute Tat, ein Schritt nach vorn’ in Richtung Gemeinschaft, Akzeptanz.
Legt eure Schatten beiseite und gebt Kraft
anstatt sie zu nehmen,
Nehmt Menschen an anstatt gegen sie zu beten,
Wir stehen zusammen hier,
Halten zusammen aus,
Was auch passiert,
Solange du glaubst,
Du glaubst
Und wir alle gemeinsam glauben,
Das wir es Wert sind,
Das wir es Wert sind,
Das wir es wirklich wert sind,
Uns zu unterstützen, von Mensch zu Mensch,
Uns zusammen zu tun für ein Zeichen und nicht für Geld,
Denn es gibt etwas das man nicht messen kann
Und das ist der Wert eines Menschen.
Ja, wir wollen Zusammenhalt und Frieden,
Anstatt Spaltung oder Kriege,
Keinen Hass nein sondern Liebe,
Das ist für alle die zu oft schwiegen,
Und nicht die Worte hatten um für sich aufzustehen,
Schon zu lange hat unsere Welt nicht mehr so ausgesehen,
Wie heute.
Ich erinnere mich an Geschichtsstunden die gewarnt haben vor dem Bösen,
Letztens hörte ich in diesem Land die gleichen Töne,
Warum verachten sie das süße Spiel der bunten Vielfalt,
Kinder mit verschieden Kulturen spieln halt,
Alle gerne Ballspiele,
Und erforschen noch das Ungewisse,
Warum werden sie gestraft von deren Blicken,
Von denen die schon Kinder waren,
Von denen die schon länger da sind,
Von denen die zu Unrecht sagen,
„Ihr gehört hier nicht her!“
Vorallem die sollen wissen:
Wir stehen zusammen hier,
Halten zusammen aus,
Was auch passiert,
Solange du glaubst,
Du glaubst
Und wir alle gemeinsam glauben,
Das wir es Wert sind,
Das wir es Wert sind,
Das wir es wirklich wert sind,
Dann werden bald schon alle Menschen begriffen haben:
„Das wir alle es Wert sind!“
Autor:wochenblatt - Redaktion aus Eckental |
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.