Der Gloss'n Hans macht sich Gedanken
Schwester Johanna
Sie wer’n lachen, aber wenn wir plötzlich die Pflegekräfte als Helden entdecken, dann hat das einen komischen Beigeschmack.
Nicht dass man etwas dagegen sagen könnte, dass der Freistaat 500 Euro Sonderprämie zahlen will – im Gegenteil! Auch wenn so eine Prämie die Frage aufwirft, wie man sie abgrenzt. Was ist zum Beispiel mit jungen Ärztinnen und Ärzten oder den Hilfskräften in der Pflege, mit dem Reinigungspersonal in Isolierstationen oder den Sanitätern?
Ohne etwas abwerten zu wollen: Eigentlich machen Pflegekräfte jetzt „nur“ das, was sie sowieso immer gemacht haben: Sie versorgen professionell und gut ausgebildet die Kranken und Sterbenden, zu denen jeder von uns irgendwann einmal zählt. In den kommenden Tagen und Wochen vermutlich mit noch mehr Zeitdruck und ungeplanten Sondereinsätzen als sonst.
Hand aufs Herz: Wer hat noch nie in bunten jungen Gesprächsrunden, wie sie derzeit verboten sind, das ratlose Schweigen miterlebt nach der Antwort „Krankenschwester“ auf die Frage „und was machst Du so“? „Okaay, ähm…“ dann doch lieber ein anderes Thema, vielleicht mit jemandem, der was „Besonderes“ macht, vielleicht IT oder Management oder was mit Medien?
Die Frage, ob profesionelle und erwachsene Fachleute mit „Schwester + Vorname“ angeredet werden sollten, wird seit Jahrzehnten diskutiert. Historisch gesehen gab es durchaus Gründe, die dafür sprechen. Zwar setzt sich „Frau + Nachname“ inzwischen immer mehr durch, das ist nicht zuletzt ein Ausdruck des Respektes. Bei männlichen Pflegern dagegen scheint „Herr + Nachname“ naheliegender zu sein. Da wundert sich…
Ihr Bruder Hans
Autor:Gloss'n Hans aus Eckental |
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