Der Gloss'n Hans macht sich Gedanken
Erst denken, dann klicken
Sie wer’n lachen, aber man darf beim Klagen über schwere Zeiten nicht vergessen: Die Ladengeschäfte bleiben offen, man kann hier einkaufen! Dass Gastronomie, Fitness- und Freizeiteinrichtungen seit Montag geschlossen wurden, ist schon schlimm genug.
Das sollen sich vor allem diejenigen hinter die Ohren schreiben, die beim Thema Einkaufen gleich an Pakete mit grinsendem Aufdruck denken, ohne darüber nachzudenken, welche guten Möglichkeiten wir hier vor Ort haben.
Die Kurzsichtigkeit vieler Konsumenten verhilft Corona-Profiteuren zu glänzenden Geschäften. Im dritten Quartal wuchs etwa der Umsatz von Amazon im Vergleich zum Vorjahr um 37 Prozent, der Gewinn verdreifachte sich. Der Online-Riese erwartet ein historisches Weihnachtsgeschäft und will beim Quartalsumsatz die 100-Milliarden-Dollar-Marke hinter sich lassen: „Wir sehen mehr Kunden als je zuvor, die früh für ihre Weihnachtsgeschenke einkaufen. Dies ist nur eines der Anzeichen dafür, dass dies eine beispiellose Weihnachtszeit sein wird“, lässt sich Amazon-Chef Bezos zitieren.
Ich dagegen sehe mehr als je zuvor die Chance, sich zu seiner Heimatregion zu bekennen und die heimische Wirtschaft zu stützen. Wer das nicht (ein-) sieht, ist mindestens ein Doldi, um es mit dem Display des fränkischen Akkuladegeräts „Franggnlader“ zu sagen.
Oder noch deutlicher: Wer beim Einkaufen nur an Online-Riesen denkt, kann auch die Klappe halten, wenn über Investitionen von Steuergeldern vor Ort, Infrastruktur und Lebensbedingungen in unseren Heimatgemeinden diskutiert wird. Wer mitreden will, soll auch mitwirken.
Unsere Wirte dürfen zur Abholung oder Lieferung kochen, unsere Geschäfte haben offen, andere bieten Gutscheine. Statt Lockdown-Trübsal zu blasen, sollte man die Angebote vor Ort nutzen.
Ihr Gloss’n Hans
Autor:Gloss'n Hans aus Eckental |
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