Der Gloss'n Hans macht sich Gedanken
Elfenbeinturm
Sie wer’n lachen, aber ich kenne keine Vereinsvorstände, die andere Bewerber aus dem Feld gedrängt hätten, um sich in ihrem Ehrenamt zu profilieren. Aber viele, ob Frau oder Mann, die sich als einzige bereiterklärt haben, dafür zu kandidieren.
Jetzt kommt aus der Politik die Idee, Vereinen, die Frauen die Mitgliedschaft verwehren, die Gemeinnützigkeit zu entziehen. Da darf man durchaus hinterfragen, wozu es solche Vereinsregeln noch gibt. Auch ein Männergesangverein sollte weibliche Mitglieder haben, die müssen ja nicht gleich im Männerchor mitsingen. Ich will ja auch nicht im Kinderchor mitsingen, um ein Zeichen gegen Altersdiskriminierung zu setzen.
Eine Wissenschaftlerin sieht ein viel grundsätzlicheres Problem: Frauen hätten meist weniger Zeit, weil sie mehr Verantwortung für Familie und Haushalt tragen. Sie ist aber auch überzeugt, dass sich viel mehr Frauen in Vereinsführungen engagieren würden, wenn haushaltsnahe Dienstleistungen voll steuerlich abzugsfähig wären. Und sie hält eine Quotenregelung für sinnvoll, ansonsten solle man Fördergelder verwehren.
Ganz ohne wissenschaftliche Basis behaupte ich: Frauen, denen es auf die Steuerersparnis ankommt, werden in vielen Fällen anderes zu tun haben, als sich in die Vereinsmeierei stürzen. Und wenn man für einen Führungsposten im Verein endlich einen Bewerber (m/w/d) finden und überreden konnte, dann aber noch dazu einen zweiten überreden muss mit anderem Geschlecht und das Wahlergebnis einer Quote anpassen soll, dann gehen viele Lichter aus. Das ist vielleicht keine Wissenschaft, aber Lebenserfahrung.
Ihr Gloss’n Hans
Autor:Gloss'n Hans aus Eckental |
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