BUND Naturschutz Eckental
Der Götterbaum: Ein Profiteur des Klimawandels

Der etwa 15 m hohe Götterbaum am Schneiderweiher in Eckenhaid. Ein Baum dieser Höhe kann leicht 1200 Fruchtstände mit etwa 600.000 Einzelfrüchten tragen. | Foto: Dietmar Hartmann
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  • Der etwa 15 m hohe Götterbaum am Schneiderweiher in Eckenhaid. Ein Baum dieser Höhe kann leicht 1200 Fruchtstände mit etwa 600.000 Einzelfrüchten tragen.
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Früher im Garten gern gepflanzt und auch von Baumschulen gefördert, hat leider schon in den vergangenen Jahrzehnten die Invasion des ausbreitungswütigen chinesischen Götterbaums (Ailanthus altissima) begonnen. Es handelt sich um einen sommergrünen und bis zu 30 Meter hohen Baum. Der Götterbaum kann vier Meter jährlich in die Höhe schießen, so der Pflanzenökologe Professor Ingo Kowarik von der Technischen Universität Berlin.
Laut dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) verwildert der Götterbaum vor allem in sommerwarmen Gebieten mit mindestens 20 Sommertagen, d.h. einer Temperatur von mindestens 25°C. Somit begünstigt der Klimawandel die Ausbreitung des Götterbaums von den städtischen und industriellen Ballungsräumen hin zu weniger wärmebegünstigten Naturräumen.
Im Juli 2019 hat die Europäische Union (EU) den Götterbaum auf die Unionliste invasiver Arten gesetzt, d.h. es besteht damit ein absolutes Handelsverbot. Dafür sprechen mehrere schwerwiegende Indizien:

  1. Der deutsche Allergie- und Asthmabund e.V. warnt vor allergischen Hautreaktionen durch den Stoff Ailanthin in Rinde und Blättern des Götterbaums.
  2. Der Götterbaum beginnt auch in Deutschland naturnähere Lebensräume zu erobern und das Arteninventar naturnaher Lebensräume wie Halbtrockenrasen, Sandlebensräume oder Auen zu verändern. Deshalb bewirkt er negative Auswirkungen auf den Naturschutz durch Verdrängung des Arteninventars naturnaher Lebensräume (BfN).
  3. Der Götterbaum vertreibt oft andere heimische Baumarten, da er ein großes und aggressives Wurzelwerk ausbildet. Die Wurzeln können auch größere Schäden an Straßen, Kanalisation und Bauwerken anrichten. Einen Götterbaum kann man nur nachhaltig entfernen, wenn mit viel Aufwand das gesamte Wurzelwerk entfernt wird.

Auch im Eckentaler Ortsteil Eckenhaid nahe am Schneiderweiher steht ein etwa 15 Meter hohes Exemplar des chinesischen Götterbaums.
Zwischen Schneiderweiher und Soßweiher ist in den letzten Jahren ein schützenswertes Waldrandbiotop mit standorttypischen Sträuchern und Bäumen, darunter auch verschiedenes Wildobst, entstanden. Viele Garten- und Waldvögel finden dort ihr Nist- und Futterangebot. Veranlasst durch den Hinweis eines aufmerksamen Anwohners, haben Aktive der BUND Naturschutz Ortsgruppe begonnen, ausgesamte Jungbäume des ausbreitungswütigen Baums auszugraben und zu beseitigen.
Sollten Sie weitere Informationen zum Götterbaum suchen oder selbst ein Exemplar in Ihrer näheren Umgebung finden, wenden Sie sich bitte an die Ortsgruppe des BUND Naturschutz in Eckental (bn-eckental@wekodeko.de oder 09126/287083).

Der etwa 15 m hohe Götterbaum am Schneiderweiher in Eckenhaid. Ein Baum dieser Höhe kann leicht 1200 Fruchtstände mit etwa 600.000 Einzelfrüchten tragen. | Foto: Dietmar Hartmann
Das Wurzelwerk eines etwa 2 m hohen Jungbaums, mühevoll ausgegraben aus dem Damm des Soßweihers. | Foto: Dietmar Hartmann
Autor:

BUND Naturschutz Eckental aus Eckental

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