Der Gloss'n HANS MACHT SICH Gedanken
Wetterumschwung
Sie wer’n lachen, aber so überfällig der Herbsteinbruch war – kalt erwischt hat er mich trotzdem. Mehr als 10 Grad weniger von einem Tag auf den anderen, mit Aussicht auf den ersten Nachtfrost. Welche Pflanzen bringen wir als erstes in Sicherheit, wann drehen wir das Gartenwasser ab?
Mit den Landtagswahlen kam anscheinend auch ein politischer Wetterumschwung. Was viele als Rechtsruck erschüttert, tun andere schulterzuckend als Denkzettel für die Bundesregierung ab. Wobei man schon mal feststellen muss, muss, dass so manches, was konservativen Kreisen als politischer Irrweg auf die Nerven geht, garnicht Politik „von oben“ ist. Sondern eine drangvolle Entwicklung in der Gesellschaft – freilich aus bestimmten, tendenziell urbanen und akademischen Milieus.
Dem medialen Dauerfeuer zur Geschlechter- und Sprachsensibilität ist es vermutlich zu verdanken, dass ich neulich über die Eschenauer Herrengasse erschrak. Müsste die nicht längst Damen- und Herren-Gasse heißen? Oder Herrinnen-Boulevard oder Ladies Road? Aber wir wollen ja hier keine ernsthaften, berechtigten Anliegen veralbern.
Wenn Unternehmen in der Kommunikation mehr Achtsamkeit vortäuschen, als sie praktizieren, nennt man das Woke Washing. So wie Greenwashing mit angeblicher Nachhaltigkeit. Wie neulich erst, scheinheilig in einer Lieferungs-Ankündigung: „Wählen Sie Abstell-Okay oder Paketshop und helfen Sie uns den CO2-Ausstoß zu senken“. Ehrlich wäre gewesen „helfen Sie uns Kosten zu senken“.Ich kenn einen, der hat jetzt zum Herbst seinen Pool rückgebaut. Aber einen ohne Wasser, das ist nur ein Banner zur Terrassenbeschattung im Sommer, die Oberseite bedruckt mit Schwimmbecken-Motiv. Sozusagen ein Potemkinscher Pool – nur vorgetäuscht, aber echt nachhaltig.
Ihr Gloss’n Hans
Autor:Gloss'n Hans aus Eckental |
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