Der Gloss’n Hans macht sich Gedanken
Weniger Gummi geben
Sie wer’n lachen, aber dieses Jahr hab ich es geschafft: Die Winterreifen sind montiert, bevor der erste Schnee kam. Gute Bereifung auf dem Auto ist nicht billig, aber kann lebenswichtig sein.
Bei der Wahl der Reifenmodelle richtet man sich meist nach Preis, Brems- und Fahrverhalten sowie Haltbarkeit. Eine Pressemeldung des Herstellers Michelin lenkt den Blick auch auf Nachhaltigkeit.
Allein auf den Straßen in der Europäischen Union fallen pro Jahr 500.000 Tonnen Reifenabrieb an. Wenn ich das umrechne auf 32.000 Menschen im wochenblatt-Land, komme ich auf über 35,7 Tonnen Reifenabrieb pro Jahr in unseren vier Kommunen. Mehr, als zwei große Sand- oder Schotter-LKW geladen haben. Das ist keine schöne Vorstellung, auch wenn der Abrieb akut vor Ort für Menschen praktisch ungefährlich ist. Die Partikel sind im Vergleich zu Feinstaub eher grob, aber sie werden größtenteils nicht zusammengekehrt und sorgfältig entsorgt, sondern landen in Kanalisationen, Gräben, Böden und Gewässern.
Der ADAC berichtet, dass der synthetische Kautschuk von Autoreifen rund ein Drittel aller Mikroplastik-Emissionen in Deutschland ausmacht. Man hat sogar den durchschnittlichen Reifenabrieb je Hersteller getestet. Er liegt zwischen 95 (Michelin) und 136 (Pirelli) Gramm pro 1000 km – ohne direkten Zusammenhang mit den Sicherheitskriterien. Der Hersteller Michelin sagt, man forsche daran, Kunststoffe fossilen Ursprungs zu ersetzen, verarbeite bereits recyceltes PET aus Plastikflaschen zu technischen Fasern und setze Materialien wie Sonnenblumenöl und Orangenschalen ein.
Das passt doch wunderbar zum Advent. Genau wie der ADAC-Tipp für Autofahrer: Der passende saisonale Reifenwechsel kann zur Abriebminderung ebenso beitragen wie die entspannte, gleichmäßige, vorausschauende Fahrweise.
Ihr Gloss’n Hans
Autor:Gloss'n Hans aus Eckental |
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