Der Gloss'n Hans macht sich Gedanken
Too Young to Rock’n’Roll
Sie wer’n lachen, aber der Jugend scheint der sprichwörtliche jugendliche Leichtsinn abhanden gekommen zu sein. „Jugend ist Trunkenheit ohne Wein“, dichtete Goethe. Alles vorbei, viele Jugendliche geben sich heute so nüchtern und abgeklärt wie seinerzeit die Schulmeister.
Sei doch vernünftig, denk an die Folgen, sonst wirst Du es später bereuen. So redeten früher die Alten. Die juvenile Rebellion eines James Dean (416.000.000 Google-Ergebnisse in 0,69 Sekunden), der in „Denn sie wissen nicht, was sie tun“ auf einen Abgrund zuraste, ging am Ende ja auch schlecht aus. Gegen den Lebensstil der Eltern und Großeltern aufzubegehren, das geht nicht mehr mit einem Aufschrei gegen zu viele Regeln, für mehr Freiheit und Lebenslust.
Spaß haben, das Leben in vollen Zügen genießen, ohne gleich die Mahnungen zu bedenken – solcherlei Ausdruck jugendlicher Lebensart haben Ex-Jugendliche so verinnerlicht, dass sie sich heute als älter werdende ans Jungsein klammern wie Ertrinkende an verbotene Plastikstrohhalme. Sätze wie „Too Old to Rock’n’Roll: Too Young to Die!“ sangen sie 1976, als die Klimaerwärmung gerade pausierte.
Die echten Jugendlichen dagegen machen sich das zu eigen, was früher Aufgabe der Alten war. Das scheint auch nötig angesichts neuer Herausforderungen. Für die Alten lagen Not und Elend in der Vergangenheit, die Jungen sehen sie in der Zukunft.
Bleibt die Frage, wer für den unübersehbaren Fastfood-Abfall in unseren Straßengräben verantwortlich ist. Wahrscheinlich werfen das die „Best Ager“ aus dem Autofenster, während sie mit dem Diesel-SUV auf den Abgrund zurasen.
Ihr Gloss’n Hans
Autor:Gloss'n Hans aus Eckental |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.