Der Gloss'n HANS MACHT SICH Gedanken

Sportschlau

Sie wer’n lachen, aber der Sport wird zunehmend anstrengend. Ist man eifrig, muss man sich plagen mit Pedalen, Sportschuhen, Matten oder Geräten. Ist man nicht so eifrig, weil der innere Schweinehund beißt (oder Aufgaben wie Texteschreiben das Zeitfenster zuschlagen), dann plagt das schlechte Gewissen.

Neben der tückischen Lücke zwischen Bewegungsmangel und Bewegungsdrang gibt es auch noch den Anspruch an das eigene Allgemeinwissen. Dem gerecht zu werden, ist auf lange Distanz ebenso kräftezehrend. Das fängt beim Fußball in den Heimatvereinen an. Früher hatte jedes Dorf seinen Verein, fertig. Inzwischen formieren sich quer durch Region und Altersklassen Spielgemeinschaften mit Monsternamen wie „TSV Kunreuth 1 / FC Leutenbach 1 / SV Mittelehrenbach 1“. Wer soll sich das merken?

Beim Franken-Derby ist die Rede von „Nürnbergs Kapitän Florian Hübner“. Wo kommt der jetzt her? National konnte ich mir endlich Martina Voss-Tecklenburg einprägen, da verschwindet der Flicks Hansi und es taucht „ein Rudi Völler“ wieder auf, Fastweltmeistertrainer von 2002.
Jetzt soll man den Schröders Dennis kennen, der ist nämlich aktuell Weltmeister – allerdings im Basketball. Was ich mir besser merken kann: Sein Teamkollege, der Thiemanns Johannes, soll in Neunkirchen am Brand aufgewachsen sein.

Dass deutsche Leichtathleten in Budapest keine Medaillen gewonnen haben, kann ich gut verkraften, da kann ich schon keine wichtigen Namen vergessen. Gut erinnern kann ich mich an Sha‘Carri Richardson, die schnellste Frau der Welt, die hat auch eine sehr beeindruckende Frisur. Echt blöd ist natürlich, wenn einem als geläufigster Name im Zusammenhang mit Sport erstmal ein „Rubiales“ einfällt.
Ihr Gloss’n Hans