Der Gloss’n Hans macht sich Gedanken
So schön wie im Urlaub
Sie wer’n lachen, aber dieser ständige Regen – echt blöd, oder? So wird man es bald hören, wenn’s frisch geworden ist und Sie dieses Heft in kalten Händen halten. Jede Wetterwette, dass die Klage über die schlimme Hitze schnell wieder vergessen ist. Man sehnt sich zurück in die wunderbar warmen sonnigen Sommerferien. Da hab ich allerdings schon ganz andere erlebt, in denen man kaum ohne Jacke aus dem Haus konnte.
Nicht erinnert, sondern ergoogelt ist der Rückblick auf die kalten und verregneten Sommer 1987 oder auch 1974. Auf diesen hin sang der Showmaster Rudi Carell „Wann wird‘s mal wieder richtig Sommer?” und forderte Sonnenschein von Juni bis September, „nicht so nass und so sibirisch wie im letzten Jahr”. Fun Fact: Das Original „City of New Orleans” hatte Folksänger Steve Goodman damals als Protestsong geschrieben, nachdem sich der Eisenbahnpersonenverkehr in den USA dramatisch verschlechtert hatte.
Nicht im Internet, sondern auf der Titelseite vom „Heroldsberg-Gräfenberger Wochenblatt” konnte man dagegen vor 113 Jahren über „Die große Hitze 1911” lesen. In Großgeschaidt sind „infolge der großen anhaltenden Hitze die Brunnen beinahe ganz versiecht. Die Fluren leiden starkt unter der anhaltenden Trockenheit”. Diese wurde nur unterbrochen durch Gewitterstürme mit Hagel, Menschen waren von Hitzschlag und Blitzschlag betroffen. In Berlin maß man 36 Grad im Schatten, in Nürnberg wurde zeitweise die Wasserleitung gesperrt und in München führte das Treiben in kühlen Bierkellern zu besonders zahlreichen Trunkenheitsfällen.
Dagegen war’s doch jetzt ein herrlicher Ferienausklang. Abends hörte ich einen Wortwechsel mit, auf dem Heimweg aus geselliger Runde: „Schäi, wie im Urlaub” freute sich der eine. „Blouß ned su daier”, bestätigte der andere.
Ihr Gloss’n Hans
Autor:Gloss'n Hans aus Eckental |
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