Der Gloss'n Hans macht sich Gedanken
Reden ist Silber, Radeln ist Gold
- hochgeladen von Gloss'n Hans
Sie wer’n lachen, aber die Erkenntnis „alle reden vom Klimaschutz“ kann man ziemlich unterschiedlich bewerten und betonen. Zum Beispiel auch so: Alle REDEN vom Klimaschutz.
Ich will hier gar nichts bewerten, nur beobachten. Aktuell sollen wir „Stadtradeln“. Wären wir im wochenblatt-Land nicht eher „Dorfradler“? Egal. Die meisten Kilometer werden dabei von denen geradelt, die sowieso schon gern Radfahren. Doch es sollen viel mehr Menschen aufs Rad umsteigen. Dafür braucht es eine gute Radinfrastruktur. Man will das Thema „im öffentlichen Diskurs präsenter machen“ und „Kommunikationsanlässe“ schaffen. Im Klartext: Dafür sorgen, dass Radfahren im wochenblatt steht. Letztlich läuft es also so: Die Kommunen rufen zum Radeln auf, damit die Radler Druck auf die Kommunen ausüben und ihnen sagen, wie sie die Radinfrastruktur verbessern sollen. Eine runde Sache. Wenn‘s hilft – warum nicht?
Geredet wird viel. Das Bündnis Radentscheid freute sich neulich über 2.900 Unterschriften „alleine in der Stadt Erlangen“. Andererseits sind das keine drei Prozent der Einwohner einer Stadt mit 55.000 zugelassenen Pkw. Auch zum Thema Carsharing wird viel geredet. Die Gemeinde Dechsendorf hat das Interesse an einem kommunalen Angebot auf ihrer Homepage abgefragt. Seit Juli 2022 haben sich ganze neun Interessenten gemeldet. Die heimische Lebensmittelproduktion ist schon standortbedingt klimafreundlich und sucht händeringend Menschen, die mitarbeiten, auf allen möglichen Ebenen. Und findet keine. Denn wir haben Besseres zu tun, zum Beispiel darüber reden, was getan werden müsste.
Für 2023 erwartet der Albrecht-Dürer-Airport 3,9 Millionen Fluggäste. Wenn die daheim alle radeln täten! Aber ich will nichts bewerten, nur beobachten.
Ihr Gloss’n Hans
Autor:Gloss'n Hans aus Eckental |
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