Der Gloss’n Hans macht sich Gedanken
Mit Brief und Siegel

- hochgeladen von Gloss'n Hans
Sie wer’n lachen, aber die liebsten Vereinbarungen sind mir die persönlichen „per Handschlag”. Dazu braucht es gegenseitiges Vertrauen. Bei großen Sachen unterschreibt man halt was und lässt die Tinte trocknen. Siegelwachs ist aus der Mode gekommen.
Eine Unterschrift belegt historisch, traditionell und nach wie vor die Gültigkeit und Echtheit von Urkunden, Verträgen, Willenserklärungen oder Identitätsnachweisen. Die eigenhändige Unterschrift ist immer noch die gängigste und einfachste Möglichkeit, um rechtsverbindliche Vereinbarungen zu beurkunden. Ohne Unterschrift kein Kredit, keine Heirat, kein Testament.
Mit der digitalen Korrespondenz und digitalen Dokumenten, die alles einfacher machen, wird’s immer komplizierter. Da gibt es eine elektronische Signatur und eine qualifizierte elektronische Signatur. Für die braucht man dann irgendwelche Dienstleister und ist Systemen ausgeliefert, die irgendwas irgendwie verschlüsseln.
Eine Unterschrift kann auch Erklärungen ohne rechtsverbindliche Wirkung bestärken. Zum Beispiel Grußworte von Amtsträgern, wie sie manchmal im wochenblatt stehen. Ich freue mich, wenn unsere gewählten Volksvertreter sich mit persönlichen Worten an die Menschen wenden, samt abgedruckter Unterschrift. Und ich bin mir im Übrigen absolut sicher, dass sie alle das Beste für die Gesellschaft wollen (was im emotionalen Gezeter gerne angezweifelt wird).
Um so erleichterter bin ich, dass wir im wochenblatt keine Grußworte vom Trumps Donald abdrucken müssen. So ein monströses, fast seitenfüllendes Filzstiftgekrakel, wie er es demonstrativ unter die ersten Dekrete seiner neuen Amtszeit geschmiert hat, möchte ich weder mir noch Ihnen zumuten. Sowas kann man als Entschlossenheit interpretieren – oder auch ganz anders.
Gezeichnet,
Ihr Gloss’n Hans
Autor:Gloss'n Hans aus Eckental |
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