Der Gloss'n Hans macht sich Gedanken
Jetzt 40 Prozent billiger!
Sie wer’n lachen, aber die plötzliche Aufregung um katastrophale Arbeitsbedingungen in Schlachtkonzernen hat mich fast ein bisschen aufgeregt. Plötzlich rufen alle nach Regularien. Dabei kann man sowas schon lange wissen, oder sich zumindest denken. Man braucht nur mal mit Menschen zu reden, die vor Ort Lebensmittel herstellen und verarbeiten. Dazu muss man natürlich überhaupt mit Menschen reden, die was anderes machen als man selber. Und nicht bloß im Internet rumstochern.
Im Schlachthof Erlangen war übrigens kein einziger Mitarbeiter mit Corona infiziert. Die arbeiten anscheinend so ordentlich wie unsere Metzger vor Ort.
Zum Glück gibt‘s ja auch Gemüse. In der spanischen Provinz Almería, dem Gemüsegarten Europas, sind 360 Quadratkilometer unter Folie, das Plastikmeer ist vom Weltraum aus zu sehen. Vielleicht möchte die Schulz‘n Svenja dort mal das Grundwasser untersuchen, das teils auf 500 Meter unter den Meeresspiegel gesunken ist? Die Handarbeit machen da nicht lächelnde andalusische Großfamilien, sondern 120.000 mitunter illegal beschäftigte Afrikaner (m/w/d). Nur so geht‘s „40 Prozent billiger“.
Dann also Bio. Mit Bio-Kartoffeln aus Ägypten (Ende Mai) und neu gebauten 3000-Tiere-Milchbetrieben in MeckPomm? Da darf sich der Verbraucher gerne mal an die eigene, gerümpfte, regionale Nase fassen.
Dann also Fisch! Genau: In den Pfingstferien kommt Fisch auf den Grill. Aber woher krieg ich so ein Draht-Fischeinzwickding, damit die Forelle beim wenden nicht zerfällt? Ich bin mir sicher, dass die Bahnschreinerin sowas hat, und zwar zum fairen Preis.
Trotz allem: Schöne Ferien,Ihr Gloss’n Hans
Autor:Gloss'n Hans aus Eckental |
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