Der Gloss'n Hans macht sich Gedanken

Eight Days A Week

Sie wer’n lachen, aber ich halte die Viertagewoche für eine sehr verlockende Idee. Und zwar ideal für alle, die nur vier Fünftel der regulären Arbeitszeit arbeiten wollen oder können.

Die Dreitagewoche ist noch besser und die Zweitagewoche noch viel besser (und so weiter…) – wenn man es sich leisten kann, auf Vollzeit-Erwerb zu verzichten. Oder wenn man sich keine Vollzeittätigkeit leisten kann wegen wichtiger Aufgaben häuslicher Tätigkeit, Kindererziehung oder Landwirtschaft im Nebenerwerb. Es wird aber nicht überall möglich sein, die Ruhetage als verlängerte Wochenenden einzuplanen.

Zum Beispiel im Fußball, wo am Wochenende gearbeitet wird. Am 12. Juni absolviert die deutsche Fußballnationalmannschaft der Herren ihr 1000stes Länderspiel in Bremen. Das Jubiläums- und Benefizspiel gegen die Ukraine beginnt zur „familienfreundlichen Anstoßzeit“ bereits um 18 Uhr. Die Familienfreundlichkeit bezieht sich aber auf die jungen Zuschauer und nicht darauf, dass die Akteure zeitig wieder zuhause bei der Familie sind und die Kinder ins Bett bringen können.

Der 12. Juni ist ein Montag. Haben Profifußballer eigentlich eine Fünftagewoche? In der Gastronomie ist oft montags Ruhetag, weil am Wochenende oft Höchstleistung zu erbringen war. Beim wochenblatt ist ausgerechnet Freitag und Montag besonders viel zu tun, damit bis Mittwoch eine schöne aktuelle Ausgabe gedruckt werden kann.

Die ganze Arbeit macht sich nun mal nicht von alleine. Aus dem Vereinigten Königreich erreichte uns die Nachricht von Agenturkollegen aus der Kinonachrichtenbranche, dass sie am Montag dieser Woche geschlossen hatten. Grund war die Krönung von King Charles, deswegen war der Montag ein Feiertag. Schade, dass wir keinen König haben.

Ihr Gloss’n Hans