DER GLOSS'N HANS MACHT SICH GEDANKEN
200 Jahre Weihnachtsmann

Sie wer‘n lachen, aber irgendwann kaufe ich mir noch eine Goldwaage für Wörter. Denn mit der Wortwahl kann man manches in ein bestimmtes Licht rücken.

Das wurde aktuell an einem Beispiel im EU-Parlament deutlich. Da ging es um Einschränkungen für die Anwendung von Wirkstoffen in der Landwirtschaft. In der Presse war die Rede von Insekten- und Unkraut-Vernichtungsmitteln (mit „Vernichtung“ in der Mitte). Fachleute mit Ausbildung für die Anwendung sprechen dagegen meist von Pflanzenschutzmitteln (mit „Schutz“ in der Mitte). Die einen sehen die Natur in Gefahr, die anderen die heimische Erzeugung marktfähiger Lebensmittel sowie – vor allem in schönen Obstbauregionen wie unserer – die Kulturlandschaft und ihre berufliche Existenz. Der Gegenseite wirft man vor: Wer Euch glaubt, glaubt auch an den Weihnachtsmann.

Der bringt auch Obst, aber mit ihm kenne ich mich besser aus als mit Nutzpflanzen. Nächsten Mittwoch kommt er – oder auch nicht. Denn für Puristen unter den Weihnachtsbegeisterten kommt am 6. Dezember höchstens der Nikolaus. Der geht zurück auf den Bischof von Myra und ist somit irgendwie echt. Keinesfalls darf man sich auf den Weihnachtsmann freuen, denn der kommt aus Amerika, hat kein historisches Vorbild und somit keine Lizenz zum Schenken.

Da halte ich entgegen: Der Mythos des gemütlichen, manchmal kitschigen, meist sympathischen „Santa Claus“ entstand schon im 19. Jahrhundert. Mit der anonymen Veröffentlichung des Gedichts „The Night before Christmas“ in der halbwöchentlich erscheinenden Zeitung „The Troy Sentinel“ wurde aus „St. Nicholas“ erstmals ein „SANTE CLAUS“. Das war im Rensselaer County (NY) am 23. Dezember 1823. Somit wird der Weihnachtsmann „Santa Claus“ in dreieinhalb Wochen 200 Jahre alt. Happy Birthday, Alter!
Dein Gloss’n Hans

Autor:

Gloss'n Hans aus Eckental

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