Jedem Kind ein Instrument
JeKi auch in Eckental
Nach der Grundschule Forth wird nun auch in Eschenau das Projekt „Jedem Kind ein Instrument“ (JeKi) starten. Damit setzt sich die 14-jährige Erfolgsgeschichte, die in 25 Gemeinden des Landkreises Forchheim ihren Ausgang genommen und zuletzt weit über 1.000 Schüler erreicht hat, jenseits der Landkreisgrenze fort. In der Grundschule Eschenau kann man nun ein Instrument erlernen – ohne großen finanziellen und zusätzlichen zeitlichen Aufwand.
Bestellt sind sie schon. Die Orff-Instrumente. In den nächsten Wochen werden die Xylophone, Klangstäbe, Trommeln und Schellen sowie Pauken an die Grundschule Eschenau geliefert, damit die Kleinen bald mit der musikalischen Früherziehung beginnen können. „Wir legen erst einmal die musikalischen Grundlagen“, so Schulleiterin Heike Metzger. Sie freut sich auf die Chance, die es den Kindern ermöglicht, ohne zusätzlichen Zeitaufwand und große finanzielle Hürden ein Instrument zu erlernen. Müssen die Eltern doch nur einen überschaubaren Eigenanteil leisten. Drei Viertel der Kosten für das Instrument übernimmt die Zukunftsstiftung der Sparkasse Forchheim. Auch der Unterricht kostet die Familien nichts extra. Dafür kommt die Marktgemeinde Eckental auf. Das hat man im Ferienausschuss des Marktgemeinderates einstimmig beschlossen. Im späten Frühjahr soll es in Eschenau mit den 3. Klassen losgehen. Dann will man dem Nachwuchs die Streich-, Blas-, Schlag- und Tasteninstrumente vorstellen, von denen sich die Kinder ihr Lieblingsinstrument auswählen können. „Es gibt Klassiker wie die Gitarre, die Blockflöte oder das Keyboard“, so Dr. Ewald Maier, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Forchheim. Aber auch Exotisches: In Dormitz komme das Cajón sehr gut an, eine rhythmische Holzkiste, auf der man beim Trommeln sitzt. „Wir werden sehen, was sich realisieren lässt“, so Schulleiterin Metzger, die ein ähnliches Projekt bereits in Nürnberg an einer früheren Schule kennengelernt hat. Der Startschuss fällt dann im Schuljahr 2024/25. Dann wird eine der beiden regulären Musikstunden am Vormittag durch den JeKi-Unterricht in Kleingruppen von fünf bis zehn Kindern ersetzt. „Natürlich nur für die Kinder, die am Projekt teilnehmen“, so Metzger. Schließlich handelt es sich um ein freiwilliges Angebot. Die anderen Schüler haben weiterhin Musikunterricht mit Chorsingen oder Orff-Instrumenten. „Der Plan ist, dass die dritten und vierten Klassen zum Schuljahr 2025/26 dabei sind“, so Rektorin Metzger. Sie verspricht sich positive Effekte auf die psychische, soziale und kognitive Entwicklung der Kinder.
Dass nach der Pionierschule Forth nun auch Eschenau hinzukommt, hat damit zu tun, dass der Vorstandsvorsitzende i. R. der Sparkasse Forchheim, Dr. Ewald Maier, übrigens selbst Trompeter, in Eckental lebt. Nun hat er das JeKi-Projekt in Forth und Eschenau noch angestoßen, kurz bevor er sich in den Ruhestand verabschiedet. „Meine Kollegen und ich sind von dem Projekt total begeistert“, so Metzger.
Von den musikalischen Aktivitäten erhofft sich Bürgermeisterin Ilse Dölle eine Bereicherung nicht nur des schulischen, sondern des kulturellen Lebens ganz Eckentals. Einen positiven Nebeneffekt hat Dölle auch im Blick. Möglicherweise könne die breitere Basis bei der musikalischen Ausbildung auch dazu führen, dass die Jugendkapelle Eckental mehr Nachwuchs bekäme. Ähnliches habe man andernorts bereits feststellen können. „Das wird allerdings noch einige Jahre dauern, bis es wirkt“. Ähnliches lässt sich für die Mittelschule und das Gymnasium Eckental sagen, die als äußerst musische Bildungseinrichtungen mit Chören, Orchestern und Bigbands gelten. Die größte Hürde sind erfahrungsgemäß die Fachkräfte. Bei der Suche nach geeigneten Musiklehrern hat Maier seine Unterstützung zugesagt. „Wir haben gute Kontakte“. Dabei könnte vielleicht auch die benachbarte Musikschule Igensdorf mit ihrem pädagogischen Personal helfen. Damit alles in die richtigen Bahnen gelenkt wird, haben die Marktgemeinde Eckental, die Sparkasse Forchheim und die Grundschule Eschenau nun einen Kooperationsvertrag abgeschlossen. Künftigen Konzerten steht also nichts mehr im Wege.
Autor:wochenblatt - Redaktion aus Eckental |
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