Bonsaifreunde Eckental
Experte zu Gast

Der Nürnberger Bonsai-Experte Guido Braun (links) zeigt den Kursteilnehmern anhand seines mitgebrachten Bonsai-Rohlings (Prebonsai), einer Linde, wo man die Säge ansetzen muss, wie man anschließend eine schöne Verjüngung erreicht und was Opfertriebe sind. | Foto: Georg Heck
  • Der Nürnberger Bonsai-Experte Guido Braun (links) zeigt den Kursteilnehmern anhand seines mitgebrachten Bonsai-Rohlings (Prebonsai), einer Linde, wo man die Säge ansetzen muss, wie man anschließend eine schöne Verjüngung erreicht und was Opfertriebe sind.
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Um dem Vereinsleben einen neuen Impuls zu geben und um bei ihrem Hobby aktuell zu bleiben, Neues zu erfahren, altes Wissen zu vertiefen und die vorhandenen Fähigkeiten zu erweitern, haben die Bonsaifreunde um Vorstand Horst Kiesl jetzt die Möglichkeit genutzt, und im Interimsgebäude Eschenau eine Schulung in Form eines ganztägigen Workshops, zur Vermittlung von Gestaltungsgrundlagen mit dem Thema „Laubbäume als Bonsai“ abgehalten.

Als Dozent konnte mit Guido Braun, Leiter des Bonsai Regionalverbands Bayern, Vorstand der Bonsaifreunde Franken (früher Erlangen) und zertifizierter Bonsailehrer der „Scuola d‘Arte Bonsai“, einer der besten Experten seines Fachs gewonnen werden.

Grundlagenwissen zum Einstieg sind die Geschichte und Philosophie der traditionellen japanischen Bonsai-Kunst. Grundsätzlich zu unterscheiden sind Bonsai für draußen und drinnen (Zimmerbonsai). Die Bonsaivereine und auch die Eckentaler bevorzugen im Allgemeinen heimische Laubbaumarten, die sich unterschiedlich für die Bonsaigestaltung eignen. Neben vorgestalteten Bonsais aus dem Fachgeschäft gibt es Rohlinge in Gartenmärkten, Discountern oder Baumschulen sowie das Ausgraben im heimischen Wald (mit Genehmigung!) und das eigene Ziehen von Sämlingen.

Guido Braun gab grundlegende Tipps in Theorie und Praxis für Standort, Anzucht, Pflege und Erhalt und erläuterte Begriffe wie Stammverlauf, Nebenstamm, Wurzelansatz, Verjüngung oder Opfertriebe. Zur Schalenkunde beschrieb er das Ein- und Umtopfen, die Feinwurzelschicht, Wurzeln auskämmen und Wurzelreduktion sowie die Beschaffenheit des Pflanzsubstrats. Schneiden und Drahten mit Bonsaidraht waren das Folgethema.

„Ein Bonsai im naturalistischen Stil soll so gestaltet sein, dass er wie ein Baum in der Natur erscheint“ und „er muss in erster Linie mir selber gefallen“, so der Bonsai-Lehrer, „Ein Bonsai will dich jeden Tag sehen“ und das wichtigste, was der Baum dabei braucht, ist: Zeit! Mitgebrachte Bonsai-Rohlinge wurden besprochen, Gestaltungsideen erörtert und anschließend entsprechend bearbeitet. Hochinteressant war dabei, welche Gedanken sich jeder zu seinen Bäumen gemacht hat. Die 15 Teilnehmer, davon sechs Frauen, hatten großen Spaß. Einsteiger und Fortgeschrittene nutzten erfolgreich die Chance, ihre Fähigkeiten zu verbessern, spezielle Themen zu vertiefen und das Bonsaiwissen zu erweitern.

Am Samstag, 27. April, findet der Folgeworkshop mit dem Thema Nadelbäume statt.

Kleine Bäume, kleiner Verein – seit über 20 Jahren

Seit 21 Jahren bestehend, hat der Verein mehr als ein Dutzend aktive Mitglieder, die sogar aus Postbauer und Weisendorf kommen. Im vierzehntägigen Rhythmus treffen sich die Bonsaifreunde regelmäßig jeden zweiten Montag um 19 Uhr im Vereinsraum der Mittelschule Eckental, Schulstraße 10 in Eschenau. Hier werden die mitgebrachten kleinen Bonsaibäumchen besprochen und dann nach eigenem Vorstellungen gestaltet. Die „Bonsaianer“ sind bunt gemischt mit mehr oder weniger Erfahrung in der Bonsaigestaltung. Der kleine Verein wurde am 31. März 2003 gegründet, nachdem vorher bereits ein Stammtisch als Interessengemeinschaft existierte. Der Vereinsvorsitzende und Gründer Horst Kiesl sowie der im Gründungsjahr beigetretene Georg Heck wurden beim Jahresabschluss 2023 von Schatzmeister Heinrich Weber mit einer Urkunde und einem kleinen Präsent geehrt.
www.bonsaifreunde-eckental.de

Autor:

wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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