Bedrohter Wiesenbrüter macht das Rennen
Der Kiebitz: Vogel des Jahres 2024

 Der Kiebitz ist gut an seinem metallisch glänzenden Gefieder und der Federholle zu erkennen. | Foto: Helmut Erber
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  • Der Kiebitz ist gut an seinem metallisch glänzenden Gefieder und der Federholle zu erkennen.
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Das digitale Wohllokal hat geschlossen und die Stimmen für den „Vogel des Jahres 2024“ sind ausgezählt. Den Wettflug um den Titel hat der Kiebitz gewonnen. Der Überflieger mit der einzigartigen Federhaube ließ den Steinkauz, das Rebhuhn, die Rauchschwalbe und den Wespenbussard deutlich hinter sich. Das Ergebnis ist eindeutig: Insgesamt wurden knapp 120.000 Stimmen für die Kandidaten eingereicht – der Kiebitz erhielt davon allein 33.289 Stimmen.

Woran erkennt man den Kiebitz?
Der Kiebitz ist ein schwarz-weiß gefärbter, etwa taubengroßer Regenpfeifer. Sein Gefieder glänzt im Licht metallisch grün oder violett. Zudem sind die Federholle auf dem Kopf und die breiten gerundeten Flügel auffallend. Männchen und Weibchen sehen sich sehr ähnlich, jedoch ist die Federholle des Männchens länger und das Brustband einheitlich dunkel gefärbt.

Auffällige Flugmanöver
An ihrem Brutplatz kann man Kiebitze immer wieder bei auffälligen Flugmanövern beobachten. Dabei drehen sie Schleifen über dem Revier, stürzen sich in akrobatischen Flugmanövern gen Boden und rufen dabei weit hörbar. Ihr Nest besteht aus einer Bodenmulde und ist umgeben von besonders kurzer Vegetation. Darin legen Kiebitze meist vier Eier.

Wo lebt der Kiebitz?
Kiebitze bevorzugen Flächen mit kurzer Vegetation ohne dichtere Gehölzstrukturen oder Sichtbarrieren in der Nähe. Daher konnte man sie ursprünglich vor allem in Mooren und auf Feuchtwiesen finden. Heute haben sich Kiebitze gewissermaßen an den Menschen und den damit einhergehenden Flächenverlust angepasst und brüten auch auf Äckern und Wiesen.

Gefährdete Art?
Früher noch sehr häufig zu sehen, ist der Kiebitz aus vielen Agrarlandschaften verschwunden. Vor allem die Entwässerung und der Verlust von Feuchtwiesen machen der Art schwer zu schaffen. Durch frühe Mahd und schnell wachsende Kulturen sind Äcker und Wiesen weitgehend als Bruthabitat ungeeignet.

Zugverhalten: Kiebitze sind Teilzieher
Die in Deutschland brütenden Kiebitze sind Teilzieher. Das bedeutet, dass ein Teil der Kiebitze unter milden Witterungsbedingungen in Deutschland überwintert und ein anderer Teil in die Wintergebiete in Frankreich, Spanien, Großbritannien und den Niederlanden zieht. Weitere Kiebitze aus östlichen und nördlichen Gefilden überwintern an Deutschlands Küsten.

Was frisst der Kiebitz?
Der Kiebitz hat ein vielseitiges Nahrungsspektrum, frisst aber vor allem Insekten und deren Larven. Daneben können auch Regenwürmer, Getreidekörner sowie Samen und Früchte von Wiesenpflanzen als Nahrungsbestandteile dienen.

Wie hört sich der Kiebitz an?
Der Kiebitz trägt seinen Namen aufgrund seines Rufes, der sehr einprägsam ist. Häufige Rufe sind „kie-wit“ als Kontaktlaut und „chä-chuit“ sowie „wit-wit-wit-wit“.

 Der Kiebitz ist gut an seinem metallisch glänzenden Gefieder und der Federholle zu erkennen. | Foto: Helmut Erber
Ein Kiebitz mit seinen Küken im Bodennest. | Foto: NABU Thorsten Krüger
Autor:

wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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