Sparkasse Forchheim
Dr. Ewald Maier wird in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet
Mehr als 200 Gäste feierten mit Dr. Ewald Maier nach einem Vierteljahrhundert dessen Abschied als Vorstandsvorsitzender. Ein Visionär, Impulsgeber, unbequemer Mahner, kurz: das Gesicht der Sparkasse Forchheim. Es gab heitere Anekdoten, einen musikalischen Überraschungsgast und ein Geschenk, das Maier nicht vergessen wird.
Bis auf die Straße hinaus reicht die Schlange derer, die Dr. Ewald Maier noch einmal die Hand drücken wollen. Es ist die letzte Gelegenheit, bevor der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Forchheim in den Ruhestand geht. Kommunalpolitiker, Vereinsvorstände, Firmenchefs. Sie alle wollen ihm danken für die 25 Jahre, die Maier mit vollem Einsatz in „seiner“ Sparkasse gewirkt hat. Zahlen sind nicht alles im Leben. Maier habe stets auch die regionale Entwicklung im Auge gehabt. Einen „heimatverbundenen Franken“ nennt er sich selbst. Als niemand es für möglich hielt, gründete er die Zukunftsstiftung der Sparkasse Forchheim und die Stiftergemeinschaft, die seit ihrem Bestehen mehrere Millionen Euro für soziale, sportliche, musikalische oder kulturelle Projekte vergeben haben. „Wenn´s um mehr als Geld geht – Maier“, so Oberbürgermeister Dr. Uwe Kirschstein.
Dass die Musik dem ehemaligen Studenten des Nürnberger Konservatoriums am Herzen liegt, kann man wenige Takte später erleben. Da greifen Dr. Maier und Landrat Dr. Hermann Ulm zur Trompete, wie sie es zum zehnjährigen Bestehen des bundesweit einmaligen Projektes „Jedem Kind ein Instrument“ (JeKi) auch schon getan haben. Mit dabei, inmitten der Mitglieder der Jugend- und Trachtenkapelle Neunkirchen am Brand, auch Hans Thomann, Chef des gleichnamigen Musikhauses in Burgebrach. Es folgt ein kurzes Gastspiel von acht JeKi-Kindern der Grundschule Hausen, begleitet von ihrer Musiklehrerin Eva Saffer. Danach geht Prof. Dr. Ulrich Reuter auf das Podium. Der Präsident des Sparkassenverband Bayern rühmt Maier als „unbequemen Mahner“, der seine Zeit in den Gremien nicht abgesessen, sondern sich mit großer Leidenschaft eingebracht habe. „Du wirst uns fehlen“. Ein bisschen Wehmut schwingt doch mit. Glaubt Maier sich unbeobachtet, dann kann er die Rührung nicht immer ganz verbergen. Und dennoch wird es ein heiterer Abschied. Dafür sorgt Altlandrat Reinhardt Glauber, der im Interview mit der Radiomoderatorin Uli Noll die eine oder andere Anekdote erzählt. Auch Kulturpreisträger Rainer Streng, der aus Shakespeares „Hamlet“ zitiert, sagt für das Junge Theater Forchheim „Danke“.
Dr. Ewald Maier hat zahlreiche Kulturereignisse angestoßen und finanziell stark gefördert: Die Neunkirchener Kulturtage, die landkreisweiten Blätterwald-Literaturtage, das ZirkArt Festival in Forchheim, die Balthasar Neumann-Musiktage in Gößweinstein... Auch wenn Maier ein Faible für die schönen Künste und damit für die Herzensbildung hat – das Handwerk in Sachen Zahlen versteht er. So verzeichnet die Sparkasse Forchheim am Ende seiner Amtszeit das beste Ergebnis ihrer Geschichte. Für Maier ist all das eine Teamleistung, die viel mit Vertrauen zu tun hat. Schon früh hat er sich um die Motivation seiner Mitarbeitenden gekümmert. Sonderurlaub zum Geburtstag, ein Ferienhaus bei Reit im Winkel und anderes. Er hatte aber auch die Kundenbindung im Auge. Um ins Gespräch zu kommen gibt es das Landwirtschafts-, das Unternehmer- und das Bildungsforum. Es sind moderne Ansätze, die zu ihrer Zeit nicht gleich von jedem richtig eingeschätzt wurden. Sie haben sich aber, wie auch der Umbau der Hauptstelle, als der richtige Weg erwiesen. Immerhin suchte man daraufhin in Barcelona, London und Singapur Maiers Rat.
Nachdem Maier inzwischen alle Auszeichnungen erhalten hat, die man als Sparkassen-Chef nur bekommen kann, hatte er sich Geschenke eigentlich verbeten. Sein Nachfolger Harald Reinsch aber hält sich nicht daran. Er hat von Helmut Wolf aus Nittenau einen kleinen hölzernen Doppelgänger Maiers anfertigen lassen. Als Maier sein originelles Ebenbild sieht, sagt er nur „Der hätte ruhig etwas größer sein können“ und hat damit erneut die Lacher auf seiner Seite. Nun hat Maier mehr Zeit für seine Familie, allen voran seiner Ehefrau Barbara, seinen Töchtern und dem gerade geborenen Enkelkind. Und dann ist da noch sein Versprechen, im Herbst an der Seite des „unsportlichsten Landrates in ganz Bayern“ das Sportabzeichen abzulegen. Schlaflose Nächte wie sein Mitstreiter dürfte er nicht haben.
Autor:wochenblatt - Redaktion aus Eckental |
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