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Der Gloss'n Hans macht sich Gedanken
Sie wer'n lachen...
Die Redewendung „Sie wer'n lachen…“ ist gebräuchlich als Auftakt für eine Antwort oder Aussage, von der man erwartet, dass der Angesprochene sie so nicht erwartet. Im Wortsinn ist sie für den Gloss’n Hans zwar auch Ziel und Motto, aber keineswegs Verpflichtung oder Versprechen.
Er will unterhalten, aufmerksam oder nachdenklich machen, auch mit Gedanken jenseits von journalistischer Sorgfaltspflicht und poltitischer Korrektheit – was dem ausgewogenen Berichterstatter verwehrt bleibt, darf der Hans aufschreiben.
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Sie wer’n lachen, aber ich lese noch Zeitungen. Dabei allerdings erwarte ich ein anderes Deutsch als jenes, das mir in Facebook- und WhatsApp-Nachrichten begegnet. Diese werden spontan getippt, meistens ohne dabei auch noch Mühe auf Formulierung, Rechtschreibung, Zeichensetzung und Grammatik zu verwenden. Man tippt, wie einem der Schnabel (oder der Daumen) gewachsen ist. Das ist nicht nur akzeptabel, sondern sogar zwischenmenschlich sinnvoll, persönlich und emotional. So wie Dialekt: Dodal...
Sie wer’n lachen, aber ich muss mich kurz fassen. Bis ans untere Ende dieser Spalte sind es ab hier noch 199 Millimeter oder 54 Zeilen, dann ist Schluss für diese Woche. Texte werden ja derzeit ohnehin oft immer länger durch umstrittene Versuche, alle Geschlechter sichtbar zu machen. Bis hin zu Stilblüten, mit denen man geschlechtsneutralen Begriffen wie "das (!) Mitglied" mit Gewalt Geschlechter aufzwingt. Die uralte Telefonzelleninschrift "Fasse Dich kurz" habe ich schon mal erwähnt. Was eine...
Sie wer’n lachen, aber wenn Sie sich an obigen Lied-Titel erinnern, sind Sie vermutlich kein Erstwähler. Eher näher am "Letztwähler" – diesen bösen Begriff erfand DIE PARTEI zur Europawahl 2019. Die Sängerin Peggy March wurde 1963 mit "I Will Follow Him" berühmt und sang 1965, im Alter von 17 Jahren, auch solche Schlagertexte: "Junge Leute fragen nicht, was man darf und kann | Junge Leute sehen die Welt mit eigenen Augen an | Und ist diese Welt auch oft fern der Wirklichkeit…". In diesen Zeiten...
Sie wer’n lachen, aber manchmal geht’s mir wie Goethe. Ich will mich nicht beklagen und den Gang meines Lebens nicht schelten, aber manchmal fühlt es sich so an, wie es das Genie einst im reifen Alter einem Bekannten anvertraut hat: "Man hat mich immer als einen vom Glück besonders Begünstigten gepriesen, auch will ich mich nicht beklagen und den Gang meines Lebens nicht schelten. Allein im Grunde ist es nichts als Mühe und Arbeit gewesen, und ich kann wohl sagen, daß ich in meinen...
Sie wer’n lachen, aber wenn jetzzt der Schnee so leise rieselt, dann ist das schon etwas Besonderes. Denn außer ihm, dem Schnee, ist fast nichts mehr leise. Eine neue Druck- und Kopiermaschine im Verlag macht akustisch auf sich aufmerksam. Piep! Das Vorgängermodell signalisierte nur, wenn man eine Kopiervorlage drin vergessen hat oder das Papiefach leer war. Piep piep! Die neue Maschine piept so gut wie immer. Ob beim Drucken, Scannen oder Kopieren – die findet immer einen Grund, rumzutönen....
Sie wer’n lachen, aber mein Resümee unter diese Fußball-WM ist schnell gezogen. Erstens: Wenn ein 57-Jähriger öffentlich "Hansi" genannt wird, so wie früher viele Wellensittiche, dann klingt das schön im Erfolg, aber im Scheitern etwas betrüblich. Zweitens: Manche Männerrunde vor dem Fernseher war froh, die mexikanische Linienrichterin Karen Díaz nicht daheim im Haus zu haben. Nicht weil sie erst den Ball im Aus nicht gesehen, sondern weil sie immer gar so finster und bedrohlich dreingeschaut...
Sie wer’n lachen, aber es gab auch schon übersichtlichere Zeiten: Hier waren die wohlmeinenden Wissenschaftler, dort die finsteren Lobbyisten. Dazwischen wir und die meinungsbildenden Medien, die das Nachrichtenfutter aus- und verwerten. Heutzutage füttern gewiefte Idealisten, Ideologen und Kapitalisten das Volk mit genau den gleichen statistischen Geschmacksverstärkern. Oft drängt sich der Verdacht auf, dass so lange herumgerechnet wird, bis das Ergebnis ins Konzept passt. Gerade jetzt, kurz...
Sie wer’n lachen, aber neulich war ich beim Chinesen, im Sinne der kulinarischen Vielfalt. Zwischen Pekingsuppe (sauer-scharf) und Acht Schätzen (pikant) hat mich ein Gedanke durchzuckt: Muss ich jetzt die Bedienung auf die Menschenrechte im Reich der Mitte ansprechen? Aber was kann die Servicekraft im wochenblatt-Land für Politik im fernen Osten? Als wäre das Leben nicht kompliziert genug, geht’s jetzt weiter mit dem Fußball-Länderspiel gegen Japan. Die WM-Eröffnung am Sonntag hab ich schon...
Sie wer’n lachen, aber auch in diesem Herbst läuft es wieder auf einen Showdown hinaus mit den Gartenwassertonnen. Wer zieht schneller: Der Frost oder ich? Wenn’s draußen gefriert, müssen nicht nur die Winterreifen am Auto längst montiert sein. Da kam mir nebenbei die Frage in den Sinn: Wenn das Fahrrad als tägliches Fortbewegungsmittel so an Bedeutung gewinnt, wie in großen Teilen der Bevölkerung aus guten Gründen gefordert – muss man dann nicht auch Fahrradwinterreifen erfinden, die der...
Sie wer’n lachen, aber Straßen haben mich schon immer irgendwie fasziniert. Als Lebensadern der Zivilisation verbinden sie, verheißen Freiheit, Fortkommen, Heimkommen. Fast alle Lebensmittel gelangen vom Feldweg über Straßen zur Verarbeitung und in den Handel, bevor sie wieder über Straßen in die Haushalte kommen. Straßen können aber auch laut, störend, belastend oder gar gefährlich sein, vor allem für die Anwohner. Jahrhundertelang baute man sie aus, um Lebensverhältnisse zu verbessern. Wir...
Sie wer’n lachen, aber zum Allerseelentag, an dem der armen Seelen im Fegefeuer gedacht wird, darf man sich auch mal über Lebenslinien Gedanken machen. "Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an", sang der Bockelmanns Jürgen, besser bekannt als Udo Jürgens. Das war 1977, er war 43, hatte noch 23 Jahre vor sich bis zum Reifegrad 66. Sein letztes Konzert gab er erst weitere 14 Jahre später. Wo liegt der Genuss-Gipfel des Lebens? Es gibt mehrere: Vier Jahrzehnte vor dem Stichtag ist man "frisch und...
Sie wer’n lachen, aber ich hab mein Wort des Jahres schon gefunden. Noch vor der Gesellschaft für deutsche Sprache e. V., die in ein paar Wochen daherkommen wird. Meins heißt "schonend". Sehr lange wurden Lebensmittel (und vieles mehr) so hergestellt, wie es hungrige Käufer verlangten: möglichst effizient. Man könnte auch sagen: billig. Da sind mitunter andere Attribute und auch Anbieter auf der Strecke geblieben. Irgendwann waren (fast) alle satt, aber Geiz war ja geil. Das ist heute angeblich...
Sie wer’n lachen, aber ich helfe gerne mit, wenn Behörden um Unterstützung bitten. So wie es schon der Kennedys John Fitzgerald gesagt hat: "Frage nicht, was Dein Land für dich tun kann – frage, was du für Dein Land tun kannst". Aktuell kann man für sein Land eine Grundsteuererklärung ausfüllen, wenn man Land besitzt. Kein Grund, sich zu beschweren – man könnte ja auch keinen Grund besitzen, dann hätte man auch keinen Grund zur Steuererklärung. Als Erstes lernt man lustige Wörter kennen wie...
Sie wer’n lachen, aber diesem Mythos, dass Frauen eher zu Multitasking fähig sind als Männer, stehe ich skeptisch gegenüber. Ich halte es für möglich, dass das gleichzeitige Ausführen von zwei oder mehr Aufgaben Frauen leichter fällt, aber kenne noch keinen Beweis. Fast hätte ich in einem Fernsehquiz die wissenschaftliche Klärung erfahren. Aber dann hat meine Frau umgeschaltet, weil sie zum Zeitunglesen und -kommentieren noch etwas Unterhaltsames sehen wollte. Was soll’s – wenn man die Frage...
Sie wer’n lachen, aber bei vielen mega-aktuellen Trends ist es doch so: Kommt mir bekannt vor! In der Mode sowieso, man muss nur lang genug warten, bis das Stück im Schrank wieder "in" ist. Miniröcke sind wie Sofortbildkameras, sie tauchen immer wieder auf. Dann sind sie nicht alt, sondern Vintage. Für Küche und Haushalt wurde jetzt das Fermentieren entdeckt. Die Fermentation ist eigentlich die Schwester des Vergammelns, bloß mit kontrolliertem Vorgehen und besserem Ergebnis. Fermentieren macht...
Sie wer’n lachen, aber zur Abwechslung mal ein Foto vom Clooneys Schorsch – das war schon was Besonderes im vorletzten wochenblatt. Nicht immer nur Tritthart, Ulm, Dölle, König, Saft, Ulm und so weiter. Dem Kino sei Dank. Jetzt heißt es im Newsletter einer Bildagentur, über einer Reihe von Bildvorschlägen: "GRAUE WELLE – Immer noch trendy: Graues Haar. Färben, Tönen, Strähnen war gestern. Immer mehr Frauen – und Männer – stehen mit Selbstbewusstsein und Style zu ihrem individuellen, reifen...
Sie wer’n lachen, aber ich möchte nicht wissen, unter welchen Bedingungen unsere Konsumgüter hergestellt werden. Oder doch – denn "Ich mecherd ned wissen…" bedeutet ja eigentlich genau das Gegenteil: Man will‘s wissen. Bei uns wird diskutiert, ob wir kürzer duschen oder zwei Grad weniger heizen, ob Flugreisen weiterhin nur gegen Vorkasse gebucht werden sollen. Ob Tierarzthonorare für Haustiere nach 22 Jahren erhöht werden dürfen. Ob die Schulausstattung für ABC-Schützen in Familien mit geringem...
Sie wer’n lachen, aber wenn der Club ein Depp ist, dann ist der Verbraucher ein Riesen-Drumm-Depp. Der eine steigt seit Gründung der Bundesliga mindestens alle vier Jahre ab. Der andere demonstriert alle paar Wochen öffentlich auf der Straße mit Säcken und Tonnen, dass er nicht in der Lage ist, weniger Müll zu produzieren. Zwar werden von den Siedlungsabfällen heute 70% stofflich verwertet – was immer das heißt – im Vergleich zu 50% vor 22 Jahren. Trotzdem produzieren wir in Deutschland...
Sie wer’n lachen, aber so wie‘s aussieht, fällt der Herbst aus. Mitten im August haben wir uns in der letzten Ausgabe – in der ich sogar ein Gast-Editorial auf Seite 3 beitragen durfte – mit Mariä Himmelfahrt befasst, dem Feiertag und Wendepunkt des Sommers. Nun hat ein aufmerksamer Leser den Beitrag kommentiert: „Auch mitten im August: Weihnachtsartikel im Einzelhandel… Herbst gibts nimma… gleich nach dem 31.08. gibts den ersten Advent.“ Und tatsächlich: Mir wurden schon vor Wochen Fotos von...
Sie wer’n lachen, aber Maria kommt wohl nie aus der Mode. In Deutschland zählt der schöne Vorname seit Jahrhunderten zu den beliebtesten. In Portugal belegt Maria seit Jahren Platz 1. Wenn man so zurückblickt auf Reisen in den Süden, dann stellt man fest: Wer betrieb diese schöne Ferienwohnung damals in Kroatien? Eine Maria. Wer übergab das Appartement am Gardasee? Maria. Wer hatte die Schlüssel für die Zimmer in Ligurien? Maria. Wessen Auto hat man beim Einparken in Bellagio am Lago di Como...
Sie wer’n lachen, aber jetzt muss ich leider schon wieder ein Haar in der Festtagssuppe finden. Noch vor ein paar Wochen wurde an dieser Stelle das „feierlustige, durstige und hungrige“ Volk dafür gelobt, dass es sich in Scharen den vielen Vergnüglichkeiten hingibt. Doch so schön es ist, wenn nach zwei Jahren wieder im Sommer gefeiert wird: Die Masse misst mit zweierlei Maß. Und rennt hauptsächlich dorthin, wo es ums Essen und Trinken geht und die Musik zwar nicht umsonst, aber kostenlos ist....
Sie wer’n lachen, aber das Gendern geht vielen Fußballfans nicht so leicht über die Lippen. Letzten Donnerstag haben "wir" in der EM "die Österreicher" besiegt, hieß es umgangssprachlich. Dabei waren‘s ja die Österreicherinnen. Leichter ist es mit "den Deutschen", wir sind vorbildlich neutral. Nachdem wir also die Österreichischen im Viertelfinale rausgekickt haben, geht‘s im Halbfinale am Mittwochabend gegen die Französischen. Die Siegenden spielen dann am Sonntag gegen die Englischen oder die...
Sie wer’n lachen, aber vor einigen Wochen hätte ich fast aufs falsche Pferd gesetzt. Nach sehr kritischen Leserbriefen zum Eckentaler Wertstoffhof konnte ich mir nicht recht vorstellen, dass schlechte Erfahrungen hier Standard sind. Kritik ist wichtig und berechtigt nach Erlebnissen, wie sie da geschildert wurden. Aber man sollte nicht vorschnell verallgemeinern. Weil zunächst (das hat sich inzwischen geändert) keine positiven Gegenmeinungen aus der Leserschaft kamen, hab ich das gemacht,...
Sie wer’n lachen, aber sogar ich steh’ manchmal vor der Frage: Was zieh’ ich zur Arbeit an? Selbst im lässigen Lokaljournalismus achtet man wenigstens darauf, bei ranghohen Politikern oder Wirtschaftsleuten nicht in Shorts und Schlappen zu erscheinen. Berufsgruppen wie Fußballprofis, Uniformträgern und Intensivpflegekräfte haben das lästige Problem nicht. Auch bei männlichen Fernsehmoderatoren sind nicht viele Überraschungen zu erwarten, dunkles Jackett mit Krawatte, fertig. Weibliche...
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