Tag 2 beim Challangerturnier
Marterer vom Ismaning-Sieger Huesler knapp bezwungen
Letztlich fehlten nur zwei alles entscheidende Bälle beim mit Spannung erwarteten Auftritt von Maximilian Marterer und das Achtelfinale des ATP Challenger wäre mit zwei Franken bestückt gewesen. Marterer musste also gestern kurz vor 16 Uhr die Taschen packen, während Johannes Haerteis sich nach seinen siegreichen Qualifikationsspielen auch im Hauptfeld durchsetzen konnte.
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Den ersten Satz hatte sich Marc-Andrea Huesler gegen den fränkischen Lokalmatador sicherlich anders vorgestellt: Marterer, der neben seinem Erfolg in Eckental 2017 noch weitere fünf Challenger-Turniere gewinnen konnte, zog schnell auf 3:0 davon, hielt seinen Aufschlag und nach einer knappen halben Stunde lag der Gewinner von Ismaning, erspielt vor eineinhalb Wochen, mit 3:6 im Hintertreffen. Der Nürnberger will nach seinem Verletzungsjahr 2019 und dem damit verbundenen Absturz auf der ATP-Liste wieder in die Regionen wie vor zwei Jahren zurück.
Die Partie nahm nun Fahrt auf, es entwickelte sich ein rasanter Schlagabtausch: Erst im Schlussakkord gab es für den Züricher seine bis dato einzige Breakchane und die verwandelte er eiskalt zum 7:5. Ähnlich ging es zu im Finalsatz der beiden Linkshänder. Nicht zu glauben wahr, auch hier hatte Huesler eine einzige Break-Möglichkeit und diese nutzte er mit dem letzten Ballwechsel nach gut 100 Minuten wieder spielentscheidend aus (6:4). Wie stark die Beiden servierten, zeigt sich auch darin, dass es insgesamt nur fünf solcher Chancen gab und Huesler 15 Asse ins Feld schlug (Marterer 6). Fazit: Zwei Winzigkeiten auf dem Platz waren spielentscheidend!
Sehr leichtfertig präsentierte sich Dustin Brown in seinem Auftaktspiel gegen Ilya Ivashka in zwei unterschiedlichen Spielphasen. Zunächst legte er einen kapitalen Fehlstart hin (0:4) was dem Satzverlust gleichkam. Anschließend ein gut aufgelegter Brown, der bei 5:3, 40:0, bei eigenem Aufschlag den Satzausgleich fast sicher hatte. Doch der Mann mit der Rastafrisur verteilte an den Profi aus Minsk „Gastgeschenke“ und kassierte die unerwartete Antwort. Nun war die Nr. 3 des Turniers wieder im Spiel, zumal er sich auf seinen Aufschlag verlassen konnte (15 Asse). Dustin Brown ergab sich mehr oder weniger seinem Schicksal, eine lässige Rückhand ins Netz zum verdienten Ivashka-Erfolg passte ins Bild. Da wäre für den Deutschen wahrlich mehr drin gewesen.
Obwohl Matthias Bachinger bereits am Sonntag nach einem verlorenen Quali-Finale draußen war, bekam er als „Lucky Looser“ seine (zweite) Chance. Was er und Julian Lenz in der Schlussphase des zweiten Satzes boten, ist nur mit „Breakfestival“ in Worte zu fassen. Nach dem 4:6 im ersten Satz schlug Bachinger zum Satzgewinn auf: 5:3, Break Lenz 5:4, Service Lenz 5:5, im elften Spiel wechselten dann Doppelfehler Bachinger und Breakchancen sich ab, ehe Lenz dann doch das 5:6 realisierte, nun schlug Lenz zum Match auf, Break Bachinger zum 6:6, dann Tiebreak-Gewinn für Bachinger (7:4) und Satzausgleich. Bis zu diesem Zeitpunkt addierten sich bereits 20 Breakchancen, von denen lediglich fünf genutzt wurden. Der Finalsatz ging ratz-fatz: 6:1, diesmal im siebten Spiel mit einem erfolgreichen Bachinger-Break!
Am Mittwoch trifft der topgesetzte Kamil Majchrzak – war auch im Vorjahr die Nr. 1 – auf den Österreicher Sebastian Ofner.
Ergebnisse: 1.Runde:
Bachinger - Lenz 4:6, 7:6(4), 6:1; Ivashka (BLR) – Brown 6:2, 7:5; Huesler (SUI) – Marterer 3:6, 7:5, 6:4; Safiullin (RUS) - Torpegaard (DEN) 4:6, 6:4, 6:2; Rodionov (AUT) - Gulbis (LAT) 3:6, 6:3, 6:4; Popyrin (AUS) – Schnur (CAN) 6:1, 6:3.
Bertram Wagner
Autor:wochenblatt - Redaktion aus Eckental |
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