Der Gloss’n Hans macht sich Gedanken
Machbar, Herr Nachbar

Sie wer’n lachen, aber ich bin nicht sicher, ob ich einfach so eine Spalte vollschreiben sollte. So viele Fragen: Welches Thema? Wie gehe ich das Projekt an? Ist es finanzierbar und technisch umsetzbar? Schaffe ich das termingerecht – und darf ich das überhaupt?

Vielleicht sollte man erstmal eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben. Wenn dann die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken auf dem Tisch liegen, kann’s losgehen. Vorausgesetzt, die Studie kommt zu dem Ergebnis, das Projekt sei machbar – und im Idealfall auch noch sinnvoll. So funktioniert das heutzutage, wenn wichtige Entscheidungen anstehen. Ob man in Nürnberg für den Club ein neues Stadion baut oder den Ex-Kaufhof abreißt, ob man Erlangen mit einer Stadt-Umland-Bahn erschließt… solche Sachen halt.

Professionelles Projektmanagement ist natürlich wichtig, damit Projekte, deren Misserfolg absehbar ist, rechtzeitig abgebrochen oder gar nicht erst angegangen werden. In meinem Fall bräuchten die Machbarkeitsstudienmacher erstmal die faktischen Grundlagen von jemand, der sich auskennt mit dem Sachverhalt. Also von mir. Das kann ja was werden.

Es gibt Projekte, die sind von vornherein zum Scheitern verurteilt, zum Beispiel die Beschaffung von Abfalltüten. Diesen Zweck erfüllten früher bei mir, nach dem Einkauf, die Einwegplastiktüten. Seit es diese nicht mehr gibt, braucht man genauso viel Tüten wie vorher, muss sie aber als Abfalltüten kaufen. Eigentlich kein Problem, aber: welche Größe? Die Antwort ist immer die gleiche: keine Ahnung! „5 Liter“ dürfte zu klein sein, „10 Liter“ zu groß, oder doch nicht? Gibt es 6- Liter-Tüten? Gibt’s da keine KI-App für sowas? Man müsste mal eine Studie erstellen, die feststellt, wie viel Lebenszeit verloren geht durch nicht passende Abfalltüten. Wäre das machbar?

Ihr Gloss’n Hans

Autor:

wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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