Der Gloss’n Hans macht sich Gedanken
Glaubwürdiges ist gefragt
Sie wer’n lachen, aber neulich traf ich beim Einkaufen auf Fantasie anregende Literatur. Jemand hatte seinen selbstklebenden Zettel am Einkaufswagen zurückgelassen: „Gemüse*, Wasserkasten, etwas Käse, veget. Wurst, Mayo, Scharfer Senf (ossi), Apfelessig, Tomatenmark, Feldsalat, Erdbeeren (Heidelbeeren), *Blumenkohl Suppengrün, Süsse Gummi, Wattepads / -Stäbchen“.
Was „Scharfer Senf (ossi) wohl zu bedeuten hat? Egal – in dem Haushalt lebt sich’s gut, da wird frisches Gemüse gekocht. Wenngleich mir Erdbeeren im März spanisch vorkommen. Auch mit „veget. Wurst“ kann ich mich anfreunden, wobei ich echte, regional handwerklich hergestellte Wurst bevorzuge. Aber das ist Ansichts- und Geschmackssache.
Neulich las ich in der Zeitung, die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln habe zugenommen, mittlerweile würden 12% der landwirtschaftlichen Flächen Deutschlands ökologisch bewirtschaftet. Klingt doch positiv. Die Überschrift lautete aber: „Gesundes ist gefragt“. Im Rückschluss hieße das, die Produkte von den anderen 88% der Flächen wären ungesund. Das halte ich für unglaubwürdig.
Zum Tag der gesunden Ernährung am 7. März meldete die Mortlers Marlene aus Brüssel: „Wir wollen weiterhin die sichersten Lebensmittel weltweit erzeugen“. Gesund sei vor allem saisonal, regional, ausgewogen und bedarfsgerecht. Mehr Aufmerksamkeit erregte der Verein Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V., als er den empfohlenen Fleisch- und Eierkonsum etwa halbierte auf 300 Gramm bzw. 1 Stück pro Woche. Immer noch zuviel! – sagen die einen. Andere empfinden einen Beigeschmack nach wissenschaftlicher Beliebigkeit mit weltanschaulichen Regenwaldrechnungen, mit dem die DGE ihre bisher gesundheitsbezogene Glaubwürdigkeit verspielt. Mahlzeit!
Ihr Gloss’n Hans
Autor:wochenblatt - Redaktion aus Eckental |
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