Der Gloss'n Hans macht sich Gedanken

Der wertvollste Rohstoff

Sie wer’n lachen, aber nach den sehr kritischen Leserbriefen zum Umgangston am Eckentaler Wertstoffhof hätte ich erwartet, dass auch mal eine Gegenstimme kommt. Denn ich weiß, dass es auch sehr viele positive Meinungen gibt, sowohl aus Gesprächen als auch aus persönlichen Erfahrungen.

Dass gleich mehrere Leser so schlechte Erfahrungen gemacht haben, ist bedenklich. Es ist gut, dass sie sich die Mühe machen, ihre Kritik in einem Leserbrief zu formulieren und zu ihrer Kritik stehen. Und es ist wichtig, dass die Betreiberfirma davon erfährt. Wenn Bürgerinnen und Bürger, die das Angebot ihres Landkreises (in diesem Fall Erlangen-Höchstadt) nutzen, dabei persönlich kränkend angegangen werden, ist das nicht zu akzeptieren.

Andererseits darf man nicht alle Mitarbeiter dieser Einrichtung "über einen Kamm scheren". Es ist schade, wenn Beschäftigte, die sich höflich und zuvorkommend verhalten, sich jetzt zu Unrecht angeprangert sehen. Bei den Arbeitern am Wertstoffhof ist es nicht anders, als bei Anlieferern: Es gibt solche und solche.

Die "Kundschaft" steht vielleicht manchmal unter Zeitdruck, das Entsorgen dürfte für viele eine lästige und unangenehme Aufgabe sein, da lässt man sich nicht auch noch gerne reinreden. Die Beschäftigten haben aber nun mal auch (oder vor allem?) den Auftrag, die Abläufe zu steuern und nicht zuletzt auch zu kontrollieren. Tag für Tag, bei Wind und Wetter. Ich kann mir vorstellen, dass man bei der Arbeit am Wertstoffhof manchmal auch mit einer sehr besonderen Erwartungshaltung konfrontiert wird.

Recyclinghöfe wurden eingerichtet, damit Wertstoffe erfasst werden und nicht verloren gehen. Das wertvollste, das wir uns bewahren sollten, ist der zwischenmenschliche Respekt.

Ihr Gloss’n Hans