Genau Hingeschaut
Das Leberblümchen - Ein zarter Frühlingsbote

Foto: Walter Hufnagel
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Jetzt muss es sich beeilen, das Leberblümchen, um die vegetationslose Zeit unserer Laub- und Mischwälder zu nutzen. Solange das Sonnenlicht den Waldboden mit Lebensenergie versorgen kann, ist Blütezeit. Bei Regen und Nacht schließen sich die Blüten. Das zur Gattung der Hepatica, in der es sieben Arten gibt, zählende Leberblümchen, bevorzugt lehmige, kalkhaltige Böden. Sein Synonymname triloba weist auf die dreilappigen Laubblätter hin, welche für das Leberblümchen kennzeichnend sind und es gut von der mit ähnlichen Blättern ausgestatteten Haselwurz unterscheiden lässt. Die Oberseite der Blätter ist ledrig und dunkelgrün, die Unterseite leicht violett gefärbt. Mit ca. 10 cm erreicht das Leberblümchen die Höhe der gemeinen Waldanemone und verbreitet sich mit einem bis zu 30 cm langen, im Boden liegenden Rhizom.

Die Samen neigen sich dem Boden entgegen und sorgen so für eine effektive Selbstaussaat. Aber auch Ameisen, welche die Samen aufnehmen, tragen zur Ausbreitung bei. Die Keimlinge entwickeln sich extrem zögerlich und erst nach mehreren Jahren erreicht die Pflanze ihre Blühreife. Leberblümchen können über 300 Jahre alt werden und ohne Blüte mehrere Jahrzehnte überdauern, sofern ihr Habitat keiner grundlegenden Änderung unterliegt. Obwohl das Leberblümchen in ganz Mitteleuropa verbreitet ist, beschränkt sich sein Vorkommen auf eng begrenzte, lokale Gebiete, vorzugsweise in sogenannten Altwäldern. Als Zierpflanze hat das zarte, pastellfarbige Blümchen bereits im 15. Jahrhundert Einzug in die Gärten gefunden. Aktuell ist die, aufgrund der Einlagerung von Protoanemonin leicht giftige Pflanze, ganzjährig geschützt und darf weder gepflückt noch ausgegraben werden.

Autor:

Walter Hufnagel aus Eckental

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