Leserbrief zu "B2-Umgehung Forth"

Wir haben nur diesen einen Eckenberg

Toll – unsere Kinder werden stolz auf uns sein, was wir ihnen hier hinterlassen! Das fällt mir ein, wenn ich sehe, was mit der B2-Umgehung Forth aus unserem schönen Eckenberg gemacht werden soll. Wenn es bei den „virtuellen Blicken“ auf Computersimulationen bliebe, hätte ich ja nichts gegen dieses Vorhaben. Und vielleicht würden dann auch unsere Kinder an dem Projekt, so als Computerspiel, nachhaltig Spaß haben. Aber solch ein gewaltiges Bauvorhaben vor dem Hintergrund einer „Zeitenwende“, wie sie unser Kanzler proklamiert und wie sie Politik und Gesellschaft immer stärker einfordern, geht doch am Puls der Zeit vorbei!
Da frage ich mich: Haben wir in unserem schönen Markt Eckental nicht nachhaltigere Projekte (Stichwort: Ausbau des Nahverkehrs oder der Radwege), die unser Geld und unsere Beachtung erfordern, um uns und unseren Nachkommen derart einzigartige Rückzugs- und Erholungsorte zu bewahren? In der Verkehrspolitik lernen wir gerade umzudenken. Dieser Prozess wird sich mit zunehmenden Bedrohungen durch Folgen des Klimawandels noch verstärken – und wir, als ehemals charmante, ländliche Marktgemeinde, machen weiter wie bisher. Als ob uns die Umwelt nichts anginge. Traurig finde ich das.
Und im übrigen nicht nur ich: aus Gesprächen höre ich immer wieder, dass mehr und mehr Mitbürger dieses zerstörerische Projekt nicht wollen und deren Zuspruch schwindet täglich! Wenn ich dann noch von einem solchen Gemeinderatsbeschluss zu diesem Projekt lese, sehe ich mich und alle ähnlich Gesinnten in diesen Belangen nicht mehr repräsentiert. Insbesondere mit dem, was wir um uns herum dauerhaft anrichten. Das ist nicht nachhaltig und passt nicht zu einer Agenda für Naturerhalt oder eine lebenswerte Umgebung.
Wäre schön, wenn ein Ratsbeschluss auch solche Meinungen künftig berücksichtigen könnte, denn: Wir haben nur diesen einen Eckenberg – es lohnt sich doch, stärker für seinen Erhalt einzutreten.

Lothar Uebler, Eckenhaid