KUK UND KLICK: KULTUR und KUNST IM ADVENTSZAUBER
STADE ZEIT: Bücher-Musik-Mitmenschlichkeit-Weihnachten
Für alle Leser, Vorleser und Zuhörer, Klein und Groß, und für alle Interessierten und Junggebliebenen mittendrin, von 4 bis Unendlich, heißt es heute, kurz vor dem vierten Advent, mit dem schönen Adventslied, das jeder hier und jetzt für sich oder mit anderen zusammen singen kann:
WIR SAGEN EUCH AN, DEN LIEBEN ADVENT, SEHET DIE DRITTE KERZE BRENNT.
NUN TRAGT EURER GÜTE HELLEN SCHEIN
WEIT IN DIE DUNKLE WELT HINEIN.
FREUT EUCH, IHR CHRISTEN, FREUET EUCH SEHR!
SCHON IST NAHE DER HERR.
BÜCHER - LESEN UND VORLESEN
Die stade oder die stille Zeit, das ist die Winterzeit, wenn die bunten Herbstblätter längst gefallen sind, wenn die Pflanzen und auch viele Tiere Winterschlaf halten und die Kinder mit großen Augen sehnsüchtig auf die ersten Schneeflocken warten. Gerne singen wir dann ALLE miteinander, Klein und Groß:
Schneeflöckchen, Weißröckchen, wann kommst du geschneit?
Du wohnst in den Wolken, dein Weg ist so weit.
Und das ist auch die Zeit, wo wir noch öfter als sonst nach einem Buch greifen, das uns anspricht und zu uns sagt „Bitte nimm mich in die Hand, ich leiste dir Gesellschaft, schenke dir Freude, Widerstandskraft, neue Erkenntnisse und zeige dadurch auch Wege auf, die aus der Dunkelheit und aus der Isolation herausführen können. Und wenn wir anderen etwas vorlesen, dann sind wir mittendrin im Miteinander und Füreinander und beschenken nicht nur die Zuhörer, sondern auch uns selbst. Dann kann es uns beim Vorlesen gelingen, selbst zum Zauberer zu werden oder zum Ansprechpartner für verschiedene kleine und große Fragen, wie zum Beispiel auch der Frage nach Weihnachten und nach dem Weihnachtsmann, wenn wir in Vorfreude ALLE miteinander das alte Weihnachtslied singen:
Morgen kommt der Weihnachtsmann, kommt mit seinen Gaben
Bunte Lichter, Silberzier, Kind mit Krippe, Schaf und Stier
Zottelbär und Panthertier, möcht' ich gerne haben.
In solchen Momenten können wir, Erwachsene wie Kinder, glückliche, kreative Stunden erleben und die schönen Seiten des Lebens genießen, ALLE miteinander und ALLE mittendrin, und am besten mit Freunden oder mit Menschen, die zu Freunden werden können.
Wann Freunde wichtig sind? Eigentlich immer! ...
Und in schwierigen und schweren Zeiten umso mehr!
MUSIK-MITMENSCHLICHKEIT
Jetzt ist auch die Zeit, wo wir uns noch öfter als sonst nach stimmungsvoller Musik sehnen.
In diesem Jahr, 2020, denken Viele besonders an das Musikergenie Ludwig van Beethoven, der vor 250 Jahren geboren wurde und der heute, am 17. Dezember, im Jahr 1770, getauft wurde. Es wird angenommen, dass er einen Tag vorher in Bonn geboren wurde, aber auf den Tag genau weiß man das nicht. Beethovens Musik stellt ein Gefühl von mitmenschlicher Gemeinschaft her, von Nähe und Gefühlseinheit wie mit dem „Ode an die Freude“-Lied „Alle Menschen werden Brüder…“, das in diesem Jahr seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie oft auch auf den Balkonen und am offenen Fenster gespielt und gesungen wird als besonderer DANK an alle Pflegekräfte, die im Namen der Mitmenschlichkeit in Krankenhäusern und Altenheimen ihren anspruchsvollen und schweren Dienst tun.
Das laufende Beethoven-Jubiläumsjahr haben wir auch für die Bewohner des Seniorenzentrums Martha-Maria in Forth auf der Neujahrsfeier im Januar 2020 musikalisch mit Klavierstücken von Beethoven, gespielt von Heinrich Auerswald, Musiklehrer im Ruhestand, begonnen. Beethoven, der 1827 im Alter von nur 57 Jahren an verschiedenen Krankheiten starb, hatte schon als junger Mann einige gesundheitliche Beschwerden und Probleme, vor allen Dingen aber schwerwiegende Hörprobleme, die in seinem letzten Lebensjahrzehnt bis hin zur Taubheit führten. Unter dieser Krankheit hat er als praktizierender Musiker wie auch als Komponist besonders gelitten, aber die Taubheit hat auch sein soziales Leben und seine zwischenmenschlichen Kontakte schwer beeinträchtigt.
Im Beethoven-Jubiläumsjahr 2020 war für Ende dieses Jahres noch ein weiterer Nachmittag aus der von mir im Seniorenzentrum durchgeführten interaktiven Unterhaltungsreihe „Kommt, hört, singt und macht mit“ geplant, ebenfalls mit Klavierstücken von Beethoven, gespielt von der Pianistin Alina Serchenya und Heinrich Auerswald. Leider musste coronabedingt auf dieses Vergnügen verzichtet werden. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben und, wie meine Vorlesekinder im evangelischen Kindergarten Eckenhaid sagen, „Versprochen ist versprochen und wird auch nicht gebrochen“. Im nächsten Jahr, 2021, werden wir dann den 251. Jubiläumsgeburtstag von Ludwig van Beethoven feiern!
WEIHNACHTEN - WEIHNACHTSMANN: GIBT ES EINEN WEIHNACHTSMANN?
Ende September 1897 schrieb das achtjährige Mädchen Virginia O’Hanlon, New York, folgenden Brief an die Zeitung „The New York Sun“:
„Sehr geehrte Damen und Herren, ich bin ein Mädchen und ich bin acht Jahre alt. Einige von meinen Freundinnen sagen, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt. Mein Papa sagt immer, wenn etwas in der Zeitung „The New York Sun“ steht, dann ist es auch wahr. Bitte, sagen Sie mir die Wahrheit: Gibt es den Weihnachtsmann?“ Danke und herzliche Grüße, Virginia.
Der Chefredakteur Francis P. Church antwortete in einem Artikel auf der Titelseite der Zeitung:
Liebe Virginia, deine kleinen Freunde haben Unrecht. Sie glauben nur, was sie sehen und sie glauben, dass es nicht geben kann, was sie mit ihrem Verstand nicht erfassen können.
Aber aller Menschengeist ist klein, ob er nun einem Erwachsenen oder einem Kind gehört.
Und nun höre meine Meinung: Ja, Virginia, es gibt einen Weihnachtsmann!
Er existiert so zweifellos wie Liebe und Großzügigkeit und Zuneigung bestehen – und du weißt, dass diese Drei reichlich vorhanden sind und deinem Leben seine größte Schönheit und Freude geben.
Und ..., ich finde, wie trübsinnig wäre doch die Welt, wenn es keinen Weihnachtsmann gäbe! So trübsinnig als gäbe es keine Virginia, keinen Glauben, keine Liebe, keine Hoffnung, keine Musik, keine Poesie – und nichts von all dem, was das Leben sonst noch lebenswert macht. Nur ein kleiner Rest an sichtbarem Schönen bliebe übrig und das ewige Licht der Kindheit, das die Welt erfüllt, müsste verlöschen, wenn es keinen Weihnachtsmann gäbe.
Wenn du nicht an den Weihnachtsmann glauben würdest, dann könntest du ebenso gut nicht an Märchen glauben. Gewiss, du könntest deinen Papa bitten, er solle am Heiligen Abend Leute ausschicken, um den Weihnachtsmann zu fangen. Aber keiner von ihnen bekäme den Weihnachtsmann zu Gesicht – doch was würde das schon beweisen? Kein Mensch sieht ihn einfach so. Aber das beweist gar nichts.
Die wichtigsten Dinge im Leben bleiben meistens für die Augen unsichtbar. Denk mal an die Elfen, wenn sie mit ihren Blütenkränzen im hellen Schein auf Mondwiesen tanzen. Es gibt sie in unserer Phantasie, in unserem Kopf. Und es gibt noch Vieles, das für unsere Augen unsichtbar ist, denn das Wichtigste im Leben sieht man nur mit dem Herzen.
All die Wunder zu denken, geschweige sie zu sehen, das vermag noch nicht einmal der Klügste auf der Welt. Du kannst ein Kaleidoskop aufbrechen und nach den schönen Farbfiguren suchen. Du wirst einige bunte Scherben finden, nichts weiter. Warum? Weil es einen feinen Schleier gibt, der die wahre Welt verhüllt, einen Schleier, den nicht einmal alle Gewalt auf der Welt zerreißen kann. Nur Liebe, Glaube, Hoffnung und auch die Musik und die Poesie können den Schleier heben. Und dann ist auf einmal hinter dem Schleier die überbordende Schönheit und die Einzigartigkeit und Großartigkeit des Lebens zu erkennen.
Nun kannst du fragen: „Ist das denn wirklich wahr?“.
Und ich antworte dir, dass nichts auf der ganzen Welt wahrer und wichtiger ist als Liebe, Hoffnung, Glaube, diese Drei, aber die Liebe ist das Größte!
Und ich sage dir auch, dass der Weihnachtsmann lebt, denn er lebt in unseren Herzen.
Sogar in zehnmal zehntausend Jahren wird er dort sein, um Kinder wie dich und alle Menschen und jedes offene Herz zu erfreuen.
Frohe Weihnachten, Virginia!
(frei von mir wiedergegeben nach dem Text von Francis Church, Redakteur der „New York Sun“)
Obwohl die Antwort an das Mädchen Virginia nur als kleiner Zeitungsartikel erschien, wurde der Text in den kommenden Jahrzehnten weltbekannt, denn die Leser waren zutiefst berührt von Francis Churchs Worten. Die „New York Sun“ druckte den Text zum nächsten Weihnachtsfest, also im Dezember 1898, auf Seite 1 nach, und seither in allen Jahren danach, bis die Zeitung 1950 eingestellt wurde. Aber die Tradition wurde weltweit fortgeführt. Andere Zeitungen überall auf der Welt, so auch in Deutschland, griffen den Text auf und veröffentlichten ihn jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit.
LIEBE KINDER, SENIOREN UND ALLE INTERESSIERTEN UND JUNGGEBLIEBENEN MITTENDRIN: Bleibt ALLE/Bleiben Sie ALLE gesund und trotz der weltweiten Corona-Krise mit dem jetzigen harten Lockdown hier bei uns in Deutschland voller Zuversicht und Lebensfreude!
Auch die jetzige zweite Corona-Welle, die uns ALLE in unserer Lebensqualität mehr oder weniger schwer beeinträchtigt, werden wir in den Griff bekommen (müssen).
Einen schönen, hoffnungsfrohen 4. Advent wünscht
Eure/Ihre Annegret Schildknecht
Hinweis:
Meine digitalen Vorlesestunden für Jung und Alt und alle Interessierten als Ersatz für coronabedingt nicht mögliche Präsenz-Vorlesestunden sind hier (bitte anklicken)
Hinweis: Meine Beiträge kommen im evangelischen Kindergarten Eckenhaid durch die Erzieherinnen und im Seniorenzentrum Martha-Maria durch die Sozialbetreuung zum Einsatz.
Hinweis: Ein Text zur Vorlesestunde zum bundesweiten Vorlesetag 2020 mit der Gast-Vorleserin Ilse Dölle, Eckentals 1. Bürgermeisterin, ist aktuell auch auf der Homepage des Markts Eckental zu finden. Dort sind ebenso der erste digitale Eckentaler Adventskalender mit Kinderzeichnungen und rezitierten Gedichten, die Video-Botschaft des Eckentaler Christkinds sowie weihnachtliche Malvorlagen, zu finden.
Bitte anklicken: hier
oder s.u.: www.eckental-mfr.de, Aktuelles aus dem Rathaus, Eckentaler Adventsfreuden.
Hinweis: Das Copyright für Fotos mit der Angabe "M.Schi" liegt bei: Dr. Manfred Schildknecht
Autor:Annegret Schildknecht aus Eckental |
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.