Anschlagspuren an Eckenhaider Flüchtlingsunterkunft immer noch sichtbar
Schandfleck seit 4 Jahren

Der Farbfleck als Schandfleck? Vier Jahre lang wurden die Farbspuren weder entfernt noch zu einem Kunstwerk umgedeutet. | Foto: Andreas Unbehaun
  • Der Farbfleck als Schandfleck? Vier Jahre lang wurden die Farbspuren weder entfernt noch zu einem Kunstwerk umgedeutet.
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Der Bau einer Flüchtlingsunterkunft in der Eckenhaider Eckenbachstraße ließ vor fünf Jahren die Wellen in der Gemeinde Eckental hoch schlagen. Als auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise 2015 die Regierung Hände ringend nach Unterkünften für Geflüchtete suchte, nutzten clevere Geschäftsleute die Gunst der Stunde und machten ihre Immobilien mit langfristigen Mietverträgen zu wahren Goldgruben.
Ein besonderes Modell zog dabei der Investor Markus G. durch, der in Eckenhaid auf der ehemaligen Brache einer Schreinerei eine nagelneue Anlage baute. Waren doch die bis dato üblicherweise als Unterkünfte genutzten Immobilien oft in einem eher schlechten Zustand, konnten hier die geflüchteten Familien in attraktive Wohnungen einziehen. Inzwischen hat sich die Flüchtlings-Situation in den Kommunen weitestgehend entspannt, viele ehemalige Unterkünfte werden nicht mehr benötigt. Der Bau in der Eckenbachstraße ist aber – nicht zuletzt aufgrund seiner neuwertigen Substanz und Technik – weiterhin in Betrieb. Auch Dank des außergewöhnlich engagierten Einsatzes der Flüchtlingshelfer von FlEck gilt Eckental als Paradebeispiel für die gelungene Integration der neuen Mitbürger.
Insofern verwundert es, dass die Spuren, die Unbekannte 2016 mittels eines Farbbeutelwurfs an der Fassade hinterlassen haben, bis heute nicht entfernt wurden. Der Investor, der sein Engagement damals gerne mit sozialen Beweggründen erklärte, hatte unmittelbar nach dem als politisch motiviert eingeordneten Anschlag versprochen „aus dem Schandfleck ein Kunstwerk machen zu lassen“. Ein geflüchteter irakischer Künstler hatte damals angeblich bereits die Entwürfe dafür erstellt. Warum daraus nichts wurde, ist nicht bekannt. Klar ist nur, dass seit vier Jahren nichts unternommen wurde, um die Spuren zu entfernen. Geht es dem Investor am Ende doch nur um Gewinnmaximierung und er scheut die Kosten der Beseitigung.
Der Unternehmer Markus G. wirbt heute übrigens auf seiner Homepage damit, dass er als Investor „Probleme für Kommunen, Länder und öffentliche Auftraggeber löst. Am liebsten dann, wenn das Umfeld schwierig und/oder der Anwendungsfall unpopulär ist“. Alles klar?

Autor:

wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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