Gymnasium Eckental
Rote Karte gegen Rassismus
„Wenn wir gewinnen, sind wir alle Deutsche. Wenn wir verlieren, bekommen wir diese Affen-Kommentare und sind einfach nur noch die Schwarzen! […] Wir sind doch alle gleich, wir bluten alle das gleiche Blut? Was soll so etwas?“ – Mit diesen Worten reagierte der deutsche Fußball-Nationalspieler Youssoufa Moukoko auf die Welle rassistischer Hass-Nachrichten, die am Donnerstagabend (22. Juni) nach einem verschossenen Elfmeter die Social-Media-Kanäle des 18-jährigen überfluteten. Die Ereignisse entlarven einen Umstand, dem offenkundig zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird: Rassismus, Hass und Hetze stellen bedauerlicherweise immer noch ein gesamtgesellschaftliches Problem dar, das vor keinem Bereich des sozialen Lebens Halt macht – nicht einmal vor dem Sport. Es ist und bleibt zweifelsohne ein Armutszeugnis der Gesellschaft, dass Menschen aufgrund ihrer Ethnie, ihrer Herkunft, ihres Aussehens, sexuellen Orientierung oder ihrer Religion diskriminiert, diskreditiert oder angefeindet werden.
Um ein Zeichen gegen diesen Missstand zu setzen, veranstaltete das Gymnasium Eckental auch in diesem Jahr wieder das alljährliche „Abispiel“. Zum inzwischen 9. Mal verfolgten zahlreiche begeisterte Zuschauer aus der Schulfamilie das traditionelle Fußballspiel der Abiturienten gegen die Lehrermannschaft.
Den Beginn markierte ein gemeinsames Zeichen in Form eines Fotos mit den Mannschaften und den Unterstützern einer im Vorfeld erfolgten Verkaufs-Aktion. Im Rahmen dieses Projektes konnten T-Shirts mit dem Aufdruck des Netzwerkes „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ erworben werden, um einen guten Zweck zu unterstützen. Denn alle Einnahmen, die im Zuge des Abispiels durch z.B. Spenden für Bratwurstbrötchen und Getränke oder durch besagte T-Shirt-Aktion erzielt wurden, fließen zu 100% in die „FuL-Stiftung“.
Bereits kurze Zeit später wurde deutlich, dass das Spiel nicht nur mit der Botschaft, sondern auch sportlich überzeugen konnte: David Flüeck erzielte noch in der 1. Minute nach Anpfiff das 1:0 für die Abiturienten. Obwohl die Lehrer nach diesem Paukenschlag mit der Zeit besser in das Spiel fanden, erhöhten die Schüler den eigenen Vorsprung durch Max Hüppauff im Verlauf der ersten Halbzeit auf 2:0. Bei diesem Spielstand blieb es jedoch nicht lange. Denn nach vielen weiteren vergebenen Chancen auf beiden Seiten gelang es den Lehrern, den Abstand noch vor der Pause auf 2:1 zu verringern.
Bei der darauffolgenden Unterschriftenaktion hatten die Schüler und Schülerinnen die Möglichkeit, den eigenen Namen auf ein SORSCMC-Banner zu schreiben, um ihre Unterstützung für das Schulprojekt zum Ausdruck zu bringen. Um dem Spiel schließlich auch auf sportlicher Ebene einen versöhnlichen Abschluss ganz im Sinne der Devisen „Gleichheit“ und „Fairness“ zu gewähren, „durfte“ die Lehrermannschaft in der letzten Minute noch das ausgleichende 2:2 erzielen, bevor der Schiedsrichter die Partie beendete. Das Abi-Spiel war also auch in diesem Jahr eine in allen Bereichen von Erfolg gekrönte Veranstaltung, die den Beteiligten in guter Erinnerung bleiben wird.
Ein großer Dank geht an die Helfer im Hintergrund, ohne die dieses Spiel nicht hätte stattfinden können.
Fabian Enzensberger (Q12)
Autor:wochenblatt - Redaktion aus Eckental |
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