SENIORENZENTRUM MARTHA-MARIA ECKENTAL
KUNST+KULTUR kennen kein Alter: A-Cappella-Musik und mehr
Liebe Leser, Vorleser und Zuhörer!
Das A-Cappella-Konzert der Erlanger „Stad’l Harmonists“ mit dem liebevollen Beinamen „älteste Boy-Group Frankens“ unter dem Motto „Wochenend‘ und Sonnenschein“traf mit Humor und Leichtigkeit voll ins Schwarze. In Anlehnung an die weltberühmten Vorbilder dieser Musikgattung, die ehemaligen Berliner „Comedian Harmonists“, die bekannteste Boy-Band der 30er Jahre, erfreuten die Erlanger Stad’l Harmonisten das Publikum mit international populär gewordenen Liedern aus dieser Zeit wie „Irgendwo auf der Welt gibt’s ein kleines bisschen Glück und ich träum‘ davon in jedem Augenblick“ und „Ein Freund, ein guter Freund, das ist das Beste, was es gibt auf der Welt“. Diese Liedzeile wird bis heute viel zitiert und ist aufgrund ihrer allgemein gültigen menschlichen Aussage mittlerweile in den Rang einer Redewendung aufgerückt.
Annegret Schildknecht, Organisatorin und Moderatorin dieser musikalischen und informativen Unterhaltungsveranstaltung für Herz, Geist und Seele im Festsaal des Seniorenzentrums, freute sich über die vielen Zuhörer, die auch an den Tischen des Café Martha-Maria bei „Kaffee und Kuchen und mehr“ zwanglos zusammensaßen und lauschten.
Die Aussage „Singen, man höre und staune, macht Freude und gute Laune - ebenso wie ein gutes Wort, zu jeder Zeit und an jedem Ort!“wurde wieder einmal in diesem Rahmen aufs Beste bestätigt, auch mit dem altbekannten Ohrwurm „Ein Lied geht um die Welt, ein Lied, das euch gefällt …und es wird nie verklingen, man wird es ewig singen … fliegt auch die Zeit, das Lied bleibt in Ewigkeit“.
Die von Annegret Schildknecht - ehrenamtliche Leiterin des Projekts „KUNST+KULTUR kennen kein Alter!“ für alle Eckentaler Senioren - dargebotenen Informationen über den Werdegang der weltberühmt gewordenen Comedian Harmonists, den nach schwierigen Anfängen umjubelten Superstars nicht nur der Weimarer Republik sondern auch weltweit, trafen die Interessen- und Gemütslage der Zuhörer. Die darüber hinausgehenden Schilderungen der Goldenen Zwanziger Jahre komplettierten die schwungvollen musikalischen Darbietungen der im Jahr 2000 gegründeten und seither bis heute in Erlangen und im Landkreis Erlangen-Höchstadt bekannten und beliebten Stad’l Harmonists.
Demgegenüber begann die Erfolgsgeschichte der Berliner Comedian Harmonists mit ihrer Gründung 1927, die sie nach den Anfängen unter schwierigen ökonomischen Verhältnissen von einem Höhepunkt zum anderen führte. Viel zu früh begann 1933 mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten der erzwungene Niedergang der Gruppe, als das sechsköpfige berühmteste Vokal-Ensemble der Welt aufgrund seiner drei jüdischen Mitglieder zunehmend unter den Druck der nationalsozialistischen Kulturpolitik geriet. Im März 1934 konnte während einer Bayerntournee das Publikum letztmalig das damals schon legendäre Ensemble gemeinsam auf der Bühne erleben. Als die Gruppe 1935 verboten wurde, erfolgte deren Auflösung und die drei jüdischen Mitglieder, also die Hälfte des Ensembles, emigrierten - rechtzeitig genug - in die Vereinigten Staaten von Amerika. Eine glanzvolle musikalische Ära fand ein ideologisch-politisch erzwungenes abruptes Ende, aber die Gruppe und die von ihnen gesungenen Lieder sind bis heute unvergessen und ihre Nachfolgegruppen erfreuen nach wie vor ein breites Publikum.
Mit den musikalischen, informativen und auch kulinarischen Eindrücken aus dem Martha-Maria Café verging die Zeit wie im Flug. Das Publikum - ebenso wie die Einrichtungsleitung - bedankten sich bei den Protagonisten mit einem begeisterten, langanhaltenden Applaus für den unterhaltsamen Nachmittag, bei dem alle fünf Sinne und Herzen, Geist und Seele angesprochen wurden.
Zum Abschied trug Annegret Schildknecht in Anlehnung an das eingangs gesungene Lied „Ein Freund, ein guter Freund …“ das Gedicht „Freundschaft“ von Marie von Ebner-Eschenbach vor:
Einen Menschen wissen, der dich ganz versteht, der in Bitternissen immer zu dir steht, der auch deine Schwächen liebt, weil du bist sein; dann mag alles brechen, du bist nie allein.
Zum Schluss wurde das in diesem Kreis traditionelle Abschiedslied „Auf Wiedersehn, Auf Wiedersehn, bleib nicht so lange fort“ von Allen gemeinsam gesungen.
Adé, Tschüss und Auf Wiedersehn, wenn es wieder heißt:
KUNST+KULTUR kennen kein Alter!
Annegret Schildknecht
ehrenamtliche - Projektleiterin, - Mitarbeiterin in der Sozialbetreuung
im Martha-Maria Seniorenzentrum Eckental in Forth
INFO:Die nächste Veranstaltung dieser Projektreihe findet am Mittwoch, 25. Oktober 2023, 15:00 Uhr, im Kino in Eschenau "Casino Lichtspiele" statt. Es wird der Film "Weißt du noch" mit der hinreißenden, inzwischen 82jährigen Senta Berger und ihrem 80jährigen kongenialen Film-Ehepartner Günter Maria Halmer zu einem Sonder-Eintrittspreis von € 7 gezeigt.
Hinweis:
Das Copyright für die Fotos liegt bei Dr. Manfred Schildknecht.
Alle Beiträge zu meinen digitalen Lese- und Vorlesestunden siehe hier (bitte anklicken) oder unter:
www.wochenklick.de/vorlesen
Autor:Annegret Schildknecht aus Eckental |
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