Forscher- und Erfindergeist
„Jugend forscht” am GymEck

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„Jugend forscht” ist ein bundesweiter Nachwuchswettbewerb, der besondere Leistungen und Bega-bungen in Naturwissenschaften, Mathematik und Technik fördert. An der 60. Wettbewerbsrunde im Jahr 2025 beteiligten sich 10.350 Teams oder Teilnehmer mit 5.664 Projekten. Der Wettbewerb findet in drei Stufen regional, landesweit und im Finale bundesweit statt, gegliedert in zwei Alterssparten.Schülerinnen und Schüler bis 14 Jahre treten in der Juniorensparte „Jugend forscht junior” an und die 15- bis 21-jährigen Schüler in der Sparte „Jugend forscht”. Die Projekte sind nach sieben Fachgebieten aufgeteilt wie Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Physik sowie Technik.
Hannes Friedrich verbessert das Kühlschrank-Klima
Die mittelfränkischen Regionalsieger wurden am 17. März in Ansbach von Regierungspräsidentin Dr. Kerstin Engelhardt-Blum empfangen. Einer der sieben Sieger in der Sparte „Jugend forscht junior” ist Achtklässler Hannes Friedrich aus Stöckach. Sein Projekt im Bereich Technik ist „Entwicklung und Bau eines Kühlschrankfilters, welcher Schimmelsporen und Gerüche entfernt”. Die Funktion beschreibt er in seiner fachlichen Kurzfassung:
„Mit den verbauten Filterkomponenten ist es dank der aktiven Lüftung möglich, die Haltbarkeit von Lebensmitteln zu verlängern. Ebenso sollen unangenehme Gerüche, welche im Kühlschrank vorkommen können (wie z.B. durch geräucherte Lebensmittel, Käse, etc.) und den Geschmack anderer Lebensmittel (z.B. Kuchen oder Desserts) beeinträchtigen, von meinem Filtersystem entfernt werden.”

- Die MUA-Box kann einfach in den Kühlschrank gestellt werden und reinigt dort die Luft von unangenehmen oder gar schädlichen Partikeln und Gerüchen.
- Foto: Uwe Rahner
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Tatsächlich hat der junge Tüftler die Partikeldichte der Luft im Kühlschrank vor und nach dem Gebrauch des Kühlschrankfilters gemessen und belegt, wie deutlich die Zahl von Schimmelsporen und anderen Partikeln reduziert wird. Bei der Beurteilung der subjektiven Wahrnehmung von Gerüchen haben Freunde und Verwandte unterstützt. Wie oft die Luft im Kühlschrank umgewälzt wird, ist ebenfalls dokumentiert.

- Regionalsieger Hannes Friedrich präsentierte seine MUA-Box der mittelfränkischen Regierungspräsidentin Dr. Kerstin Engelhardt-Blum in Ansbach.
- Foto: Thomas Müller
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Auf die Idee zu diesem Projekt kam Hannes Friedrich aber ausdrücklich nicht durch Auffälligkeiten im heimischen Kühlschrank, sondern während einer Autofahrt. Er wollte sich etwas wirklich neues überlegen und hat nach intensiver und langwieriger Recherche festgestellt, dass ihm das auch gelungen ist: Bisher gibt es keinen vergleichbaren Kühlschrankfilter. Dieser ist „meiner Meinung nach für jedermann eine wirklich innovative Bereicherung, um die Hygiene, welche in keinem Kühlschrank fehlen sollte, ein großes Stück zu verbessern.”
Der Prototyp der von Hannes Friedrich entwickelten „MUA-Box” (mua bedeutet im Hawaiischen „Erste” und steht hier auch für die Abkürzung von „Make-Up-Air”) beinhaltet ein Akkubetriebenes Ventilations- und Filtersystem. Über die genaue Spezifikation wurde Stillschweigen vereinbart, weil der Schüler seine Neuheit als Gebrauchsmuster schützen lässt.
Mehrere Teilnehmer vom Gymnasium Eckental
Ebenfalls am Regionalwettbewerb „Jugend forscht junior“ teilgenommen haben Klassenkamerad Gabriel Kasper aus Eckenhaid (8b) und Felix Schütz aus Gräfenberg (Klasse 8a). Gabriel untersuchte die „Wirkung von verschiedenen Zahnbürsten auf Zähnen”. Eine seiner Schlussfolgerungen: Mindestens so wichtig wie die Wahl der richtigen Bürste ist die Verwendung von Zahncreme.

- Felix Schütz führte Testreihen mit Solarzellen durch und erhielt den Sonderpreis „Blick in die Zukunft“.
- Foto: Giulia Iannicelli
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Felix Schütz führte Messunugen beim „Testen mit Solarzellen“ durch und erhielt als Sonderpreis „Blick in die Zukunft” Freikarten für das Zukunftsmuseum in Nürnberg, gestiftet von der IHK Nürnberg für Mittelfranken. Der 1. Preis für Hannes Friedrich wurde honoriert mit 75 Euro, gestiftet vom VDI e.V.

- Gabriel Kasper untersuchte die Wirkung von verschiedenen Zahnputz-Systemen und Zahnbürsten.
- Foto: Giulia Iannicelli
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Unter den Siegern des Regionalwettbewebs waren viele Gymnasiasten, aber auch Realschüler, Fachoberschüler, Berufsoberschüler, Gesamt- und Mittelschüler.
Alec Scuda und Christian Schmidt steuern Wetterballons
Eins der Regionalsieger-Teams in der Sparte „Jugend forscht” sind Alec Scuda und Christian Schmidt als angehende Studenten der Friedrich-Alexander-Universität.
Ihr Projekt „Höhenkontrollierbarer Wetterballon” im Bereich Geo- und Raumwissenschaften könnte Lesern bekannt vorkommen. Mit diesem und einem weiteren Thema wurde Alec Scuda 2024 – noch als Schüler am Gymnasium Eckental – mit zwei Sonderpreisen ausgezeichnet. Im praktischen Versuch sorgte 2023 der „Weltraumflug” eines Messballons am Gymnasium Eckental für Aufmerksamkeit und wurde 2024 vom Bayerischen Kultusministerium und dem Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft mit dem mittelfränkischen P-Seminarpreis ausgezeichnet. Nachdem Alec Scuda 2024 sein Abitur gemacht hat, nahm er dieses Jahr über die FAU teil und hat sein Projekt vom letzten Jahr weiter vertieft.
Macht aus Fragen Antworten: Nächste Runde im April
Die Jubiläumsrunde von „Jugend forscht” unter dem Motto „Macht aus Fragen Antworten“ geht nun weiter in den Landeswettbewerb. Als einer von sieben ausgezeichneten Regionalsiegern bei nimmt Hannes Friedrich mit seinem Kühlschranklüfter am 10. und 11. April 2025 in Regensburg teil. Dort endet der Wettbewerb für „Jugend forscht junior”.
Als Regionalsieger bei „Jugend forscht” gehen Alec Scuda und Christian Schmidt mit ihrem höhenkontrollierbaren Wetterballon zunächst zum Landeswettbewerb nach Klingenberg am Main vom 2. bis 4. April 2025. Bei einer erneuten Auszeichnung in Klingenberg am Main haben die Landessieger die Teilnahme am Bundeswettbewerb vom 29. Mai bis 01. Juni 2025 in Hamburg erreicht.





Autor:wochenblatt - Redaktion aus Eckental |
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