Fußball-Fachleute im wochenblatt-Land zur EM

Andreas Riedl, SG Rüsselbach

Auf den Nachwuchs kommt es an! 

Deutschland kommt langsam wieder ins Fußball-Fieber. Nach 2006 steht dieses Jahr mit der Europameisterschaft wieder ein Großereignis im eigenen Land an. Die Begeisterung und Freude auf das Ereignis, bei dem sich die besten Kicker Europas treffen, ist überall zu spüren. Nach den enttäuschenden Ergebnissen der letzten Großturniere sind die Erwartungen an das Abschneiden der deutschen Nationalmannschaft im eigenen Land entsprechend hoch.

Allerdings haben die schlechten Ergebnisse auch dazu geführt, dass der Jugend- und Nachwuchsarbeit im eigenen Land wieder mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird. Methoden werden hinterfragt, neue Konzepte erstellt und neue Möglichkeiten aufgezeigt. In der Jugendarbeit soll der Fokus wieder mehr auf die Kinder gesetzt werden und deren individuelle Entwicklung – und nicht auf ausufernde Taktik- und Gegnerstudien. Ein Blick in die Nachbarländer zeigt, dass die neuen Konzepte einen erheblichen Mehrwert für die Entwicklung junger Sportler bieten.

Trotzdem dürfen wir unsere eigene Mentalität und Stärken nicht vergessen. In diesem Spagat steht die SG Rüsselbach, die sich mittlerweile in der Region zu einer guten Adresse im Jugendfußball entwickelt hat. Mit weit über 200 Kindern und Jugendlichen hat die SG Rüsselbach mit ihren Partnervereinen über 14 Mannschaften im offiziellen Spielbetrieb. Dies ist nur möglich durch viele ehrenamtliche Helfer und Trainer, die viel Zeit, Herzblut und Leidenschaft in die Ausbildung der Kinder stecken. Mit dieser Arbeit verbunden sind viele Ziele. Nicht nur sportlicher Erfolg, der natürlich als erstes sichtbar ist, auch Werte wie Respekt, Toleranz, Fairness und Teamgeist soll den Jungen und Mädchen beigebracht werden.

Dies wird insbesondere deutlich durch die Mitgliedschaft der SG Rüsselbach beim Gräfenberger Sportbündnis, dessen Werte die SG Rüsselbach vollumfänglich unterstützt. Aber auch zu lernen, mit Niederlagen umzugehen, dass man für Erfolge hart arbeiten muss, ist Bestandteil der Jugendarbeit. Die Umsetzung und Gestaltung der Jugendarbeit hat somit eine wichtige Bedeutung zur Schaffung eines Gemeinschaftsgefühls – und nicht zuletzt, dass es sich lohnt, ehrenamtlich tätig zu sein.

Eine Entwicklung, die uns momentan sehr erfreut, ist die zunehmende Bedeutung des Mädchen- und Frauenfußballs. Dies spüren wir auch bei der SG Rüsselbach. Mittlerweile stellen wir im Jugendbereich vier reine Mädchenmannschaften, die auch mit entsprechend sportlichem Erfolg spielen. Wir freuen uns über alle Kinder oder Jugendlichen, die sich dazu entschließen, sich unseren Teams anzuschließen und können in jeder Altersgruppe ein adäquates Angebot bieten. Auch freuen wir uns über jede helfende Hand, die uns in unserer Jugendarbeit unterstützt.

Gerne könnt ihr uns auf einen unserer zahlreichen Veranstaltungen kennenlernen, so zum Beispiel bei unserer Sonnwendfeier mit Katapult am Samstag, 15. Juni am Sportgelände.
Aber jetzt freuen wir uns alle gemeinsam erstmal auf eine spannende Europameisterschaft im eigenen Land, mit hoffentlich einer erfolgreichen deutschen Mannschaft und auf ein weiteres „Sommermärchen“.
Andreas Riedl, E-Jugendtrainer SG Rüsselbach

Das wochenblatt fragte Fußball-Fachleute, die im wochenblatt-Land aktiv oder prominent sind, nach ihrer Einschätzung zur anstehenden Europameisterschaft. Als Anregung waren folgende Fragen vorgegeben:

1. Hat die Deutsche Nationalmannschaft die Krise über­wunden – dürfen wir sie wieder zu den Favoriten zählen?
2. Wer wird Europameister, wer sind die Favoriten?
3. Welche Spieler muss Julian Nagelsmann auf den Platz schicken – und welche auf keinen Fall?
4. Wo und wie schauen Sie die Spiele an: mit Fußballkollegen im Vereinsheim, in der Gastronomie, daheim mit der Familie… oder live?
5. Was erhoffen Sie sich von so einem Turnier in Deutschland für den Amateurfußball und für Ihren Verein?