MGV 1848 Kalchreuth
175-Jahr-Feier
Der MGV 1848 e.V. lädt am Samstag, 14. Oktober, zu seinem großen Jubiläumskonzert ein.
Als ältester Verein von Kalchreuth kann der Männergesangverein 1848 Kalchreuth in diesem Jahr auf sein 175-jähriges Bestehen zurückblicken. Ein außergewöhnliches Jubiläum, das es wert ist, würdig gefeiert zu werden mit einem Jubiläumsfestkonzert in der Kalchreuther Schulturnhalle. Die Schirmherrschaft hat der stellvertretende Kalchreuther Bürgermeister Otto Klaußner übernommen.
Traditionelle Leutseligkeit
„Nicht maulfaul, immer bestrebt, den richtigen Ton zu finden“ verbindet der Männergesangverein Leutseligkeit mit Gemeinsinn und der Leidenschaft für das gemeinsame Singen.
Die Kalchreuther Sänger bestritten heuer schon einige Auftritte. Der am Samstagabend als Gastgeber wird ein ganz besonderer sein, zusammen mit fünf befreundeten Gastchören aus der Umgebung als ansprechendes Festsingen, das viele Besucher anziehen dürfte.
Kalchreuther gehören zu den sechs „Dinos“ im Sängerkreis
Welche historische Dimension dieses Jubiläum hat, kann man unter anderem daran erkennen, dass der Kalchreuther Gesangverein beim Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 bereits 66 Jahre alt war.
Er gehörte 1959 auch zu den ersten Vereinen in Deutschland, mit der von Bundespräsident Theodor Heuss 1956 gestifteten Zelter-Plakette für besondere Verdienste um den Chorgesang und das deutsche Liedgut ausgezeichnet wurde. Von 126 aktiven Gesangvereinen im Sängerkreis Erlangen-Forchheim ist der in der Sängergruppe Schwabachgrund organisierte MGV 1848 der sechstälteste Verein.
Im Programmheft für den Jubiläumsabend berichtet die Vereinschronik: „1848 fand sich auch in Kalchreuth ein Kreis von Männern, die einen Gesangverein gründeten“. Leider gibt es kein datiertes Gründungsprotokoll, aber die Namen der 21 Gründungsmitglieder sind überliefert: „Durch deren Idealismus und die Liebe zum Gesang blühte und gedieh der Verein und wurde im gesamten Dorf geachtet“. In den 1970er und 80er Jahren war der Männerchor mit bis zu 50 Sängern äußerst stimmgewaltig. Die Älteren können sich vielleicht noch erinnern, dass Kalchreuth in der Tageszeitung des Öfteren als das „Singende Dorf“ bezeichnet wurde mit drei Gesangvereinen, die es einstmals im Kirschendorf gab. Die weiteren Aufzeichnungen zeugen von einem überaus aktiven, bewegten Vereinsleben, von brillanten Konzerten und Veranstaltungen – eine wahre Erfolgsgeschichte. Letztes Highlight war im Frühjahr 2018 die Feier des 170-jährigen Jubiläums mit sieben Gastchören in der vollbesetzten Schulturnhalle.
18 aktive Sänger bewahren das Kulturgut
Leider ging die Zahl der aktiven Sänger in den letzten Jahren stetig zurück, im Jubiläumsjahr 2023 besteht der Chor aus 18 aktiven Sängern.
Seit Herbst 2018 hat Chordirektor ADC Udo Reinhart die Chorleitung übernommen und den Chor auf ein beachtliches sängerisches Niveau geführt.
Festprogramm
Das Jubiläumskonzert beginnt um 18.30 Uhr, Einlass ist ab 17.30 Uhr. Die mitwirkenden Chöre sind neben dem Jubiläumschor MGV 1848 Kalchreuth der Gemischte Chor Liederkranz Kalchreuth, die Chorgemeinschaft MGV Groß-und KIeingeschaidt / MGV Röckenhof, die Chorgemeinschaft Sängerkranz Almoshof / Liederkranz Kraftshof, der MGV Sängerlust Eschenau und der MGV Eckenhaid. Die Besucher des Gemeinschaftskonzertes erwartet ein abwechslungsreiches Konzertprogramm von klassischen Volksliedern aus Deutschland, Frankreich, England und dem Tessin, über Evergreens aus 1950ern und 1960er Jahren bis zu auch Schlagern aus den letzten Jahrzehnten. Ein ganz besonderer Leckerbissen wird der Auftritt des aktiven Kalchreuther MGV-Sängers Ralph Genda (Mitglied der Staatsphilharmonie Nürnberg) am Violoncello mit seiner Frau Kaori Genda (Preisträgerin der Internationalen Sommerakademie 2022) am Klavier mit klassischer Musik. Für einen stimmungsvollen Ausklang sorgt das bekannte Blasmusik-Ensemble „BlechRagout“. Als Geburtstagsgeschenk erhalten die Kalchreuther und die Konzertbesucher aus den Nachbargemeinden freien Eintritt. Über eine Spende würden sich die Kalchreuther Männer aber freuen. Die Gastgeber wollen mit diesem Festabend und der wirkungsvollen Präsenz einen Beitrag leisten zum kulturellen und gesellschaftlichen Leben –nicht zuletzt wegen des Pandemie-Nachholbedarfs vieler Menschen.
Man verspricht sich aber auch einen Effekt beim Werben um neue Sänger und Mitglieder, die das wertvolle traditionelle Kulturgut mit bewahren und unterstützen.
Georg Heck
Autor:wochenblatt - Redaktion aus Eckental |
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