Eselwanderung in Eckental
Schlaue Grautiere
Am 29. Oktober traf sich die Regionalgruppe Bayern-Nord der „Interessengemeinschaft für Esel- und Mulifreunde in Deutschland e.V.“ in Eckental zur alljährlichen Eselwanderung. 20 Wanderer, darunter zwei Jugendliche und zwei Kinder, machten sich gutgelaunt auf, um mit zehn hochmotivierten Eseln eine 8 Kilometer lange Runde zu drehen.
Zwei Großesel aus Würzburg gaben dabei ein ordentliches Tempo vor, sodass eines der Kinder relativ bald vom „Laufbetrieb“ in den väterlichen „Huckepackbetrieb“ und danach in den „Reitbetrieb“ wechselte. Man hatte bei sonnigen Herbstwetter eine ganze Menge Spaß und gute Gespräache. Spannend war für die Teilnehmer, dass die Esel ihre „Führungskräfte“ auf der Strecke mehrfach durchgetauscht haben. So konnten die Eselhalter auch die Eigenheiten fremder Tiere erforschen.
Eine besondere Attraktion für die Kinder war der Besuch bei den Kälbern auf dem Milchhof Fensel in Oberschöllenbach. Es gab mehrere „Fresspausen“ für die Tiere auf herbstlichen Wiesen und am Ende der Tour hatten die Veranstalter einen kleinen „Eselzirkus“ mit verschiedenen Hindernissen aufgebaut, bei denen die Esel zeigen konnten, was sie drauf haben. Dabei waren Cavaletti, Pylonenparcour, Flattervorhang, Bällebad, ein großer Ball und der „Hirnstein“, eine kleine Felsformation, die schonend von den Wandereseln erklommen wurde.Was es mit dem Hirnstein auf sich hat, beschreibt Peter Bajus in seinen „Geheimnissen der Eckentaler Wanderwege“: Im 17. Jahrhundert hatte der Beerbacher Pfarrer Johann David Hirn die protestantischen Gläubigen in Brand, Ober- und Unterschöllenbach als Seelsorger zu betreuen. Auf den langen Fußmärschen plagte ihn ein Gichtleiden und er beschloss, eine schattige Ruhemöglichkeit im Wald zwischen Ober- und Unterschöllenbach schaffen zu lassen. Im Rahmen der Errichtung des Beerbacher Kirchturmes 1685, ließ er sich auch drei Sandsteinquader als Ruhesteine anfertigen, einer davon steht auf zwei Tragesteinen im Brander Wald.
Insgesamt waren alle begeistert von der Veranstaltung, insbesondere die Schönheit der Landschaft und die angenehmen Wege wurden von den auswärtigen Gästen gelobt, erzählt der Eckentaler Eselbesitzer Dr. Stefan Plank.
Nach dem kulinarischen Ausklang im griechischen Restaurant zogen einige Teilnehmer noch zum Kaffeetrinken ins nahe gelegene Reiterstübchen um, bevor sie die Heimreise antraten. Zwischenzeitlich durften sich die Tiere auf dem Trainingsplatz des „Esel- und Ponyhofes Oberschöllenbach“ für die Heimfahrt bei Heu und Wasser ausruhen. Dabei wurde angeregt, hier eine mehrtägige Campingveranstaltung mit Eselwanderung zu arrangieren.
Autor:wochenblatt - Redaktion aus Eckental |
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