Mundart wurde gewürdigt
Dialektpreis Bayern 2022 geht nach Kalchreuth

Ingrid Deistler erhielt kürzlich vom Bayerischen Finanz- und Heimatminister Albert Füracker einen „Dialektpreis Bayern 2022“ verliehen. | Foto: Ernst Bayerlein
  • Ingrid Deistler erhielt kürzlich vom Bayerischen Finanz- und Heimatminister Albert Füracker einen „Dialektpreis Bayern 2022“ verliehen.
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Ingrid Deistler erhielt kürzlich vom Bayerischen Finanz- und Heimatminister Albert Füracker einen „Dialektpreis Bayern 2022“ verliehen. Die Übergabe erfolgte zusammen mit sieben weiteren „Botschaftern der Dialekte“ für die besonderen regionalen Verdienste um die Dialektpflege und Forschung und ist mit je 1.000 Euro gewürdigt. Aus allen sieben Bayerischen Regierungsbezirken kamen die Preisträger, vorgeschlagen waren sie von den Bezirksheimatpflegern.
„Der Dialekt ist die Sprache der Heimat, er schafft das Gefühl von Geborgenheit und Vertrautheit. Die verschiedenen Mundarten prägen die regionale, lokale Kultur und Identität und zählen zum kulturellen Erbe Bayerns“ – führte der Minister aus.
Etwas Besonderes war die Auszeichnung für Ingrid Deistler aus Kalchreuth. Vorgeschlagen wurde sie von der Sudetendeutschen Heimatpflegerin Christa Meinusch, sozusagen stellvertretend für den „achten Stamm in Bayern“, den über zwei Millionen Vertriebenen aus dem Sudetenland. Ingrid Deistler ist eine unermüdliche Förderin der sudetendeutschen Kultur und insbesondere des Dialekts. Mit ihren Eltern und ihrem Mann hat Ingrid Deistler im Egerländer Dialekt gesprochen und das „Egerländische“ auch an ihre beiden Kinder weitergegeben. Sie ist engagiert im Freundeskreis Sudetendeutscher Mundarten wo sudetendeutsche Autoren sich in Lyrik, Prosa, Geschichten und Gedichten austauschen. Bereits seit 45 Jahren gibt es diesen Freundeskreis. Ergebnisse sind CDs damit der Dialekt weiterhin gehört werden kann, Gedichte, ein sudetendeutsches Wörterbuch sowie Vorträge in und über Mundart. Weiter ist Ingrid Deistler Vorsitzende der Egerländer Gmoi Nürnberg, Musikantin und Volkssängerin bei zahlreichen Auftritten und auch die Egerländer Tracht liegt ihr sehr am Herzen. Bei den Trachten des Jahres 2022 in Greding wurde die Egerländische Tracht einem großen Publikum vorgestellt. Beruflich war Ingrid Deistler viele Jahre im Kindergarten in Kalchreuth tätig, zuletzt leitete sie den Hort. Auch dort sang und begleitete sie mit der Gitarre immer wieder Lieder in Mundart.
Die Ausgezeichnete ist zuversichtlich dass die Egerländer Mundart in Zukunft nicht aussterben wird da sie im Bayerischen Stiftsland (Teile der Oberpfalz) und im Sechsämterland (Fichtelgebirge) fast genauso gesprochen wird. Schließlich noch einige Zeilen in Egerländer Mundart: Halt ma fest zamm, daa unna Generationsband Egerland-Frankenland neat ooreißt. Affa wer ma schoo a paar Gaúhala (Jahre) zweegh bringa“. 
EB

Autor:

wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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