Historische Filmaufnahmen im Weißen Schloss
Hommage an Heroldsberg
Das Weiße Schloss Heroldsberg ist seit Kurzem um eine Sehenswürdigkeit reicher. „Eine Liebeserklärung an Heroldsberg“ lautet der Titel eines Kurzfilms, den sich Besucher hier in der Dauerausstellung zur Geschichte Heroldsbergs anschauen können. Sieben Minuten ist der Film lang, zusammengeschnitten aus 40 Minuten Rohmaterial, die Eberhard Brunel-Geuder von Waltraud Nees auf zwei Acht-Millimeter-Schmalfilmrollen bekommen hat. Nees ist die Tochter von Franz Günther, der die Aufnahmen vor rund 80 Jahren angefertigt hatte. Weil sich Brunel-Geuder seit vielen Jahren für die Dokumentation der Historie seiner Heimatgemeinde engagiert, hat sie die Filme dem von den Kulturfreunden betriebenen Weißen Schloss zur Verfügung gestellt. Über die Aufnahmen hat sich der Vorsitzende sehr gefreut. „Früher war das total selten. Wer hat denn damals schon gefilmt?“, sagt er.
Franz Günther hat selbst in Heroldsberg gelebt. Seine Freizeit verbrachte er hauptsächlich mit Fotografieren, Reisen und Filmen. „Gefilmt hat er super“, erzählt Dieter „Sepp“ Scholler. Er ist ebenfalls Kulturfreunde-Mitglied und hat den im Museum zu sehenden Film geschnitten. „Das ist für mich das schönste Video“, schwärmt er, als er vor dem Bildschirm steht und ein weiteres Mal die Wiedergabe startet.
Die Originalfilmrollen hat er in München von einer Fachfirma digitalisieren lassen, bevor er die Aufnahmen zu dem Video verarbeiten konnte. In mühsamer Kleinarbeit hat er das Rohmaterial gesichtet, zu einem neuen Film zusammengefügt und mit Musik unterlegt.
Filme aus verschiedenen Jahrzehnten
Der Film war aber nicht der erste, den Scholler für das Museum aufbereitet hat. Im Weißen Schloss können noch weitere Filme mit teilweise sehr alten Filmaufnahmen von Heroldsberg bestaunt werden. Einer der Filme ist aus dem Jahr 1943 und zeigt Ausschnitte aus dem Leben einer Heroldsberger Familie, Schollers Familie. Ein weiterer Film gibt einen Eindruck von Heroldsberg in den 1963er Jahren. Die letzten beiden Filme sind etwas neuer, einer zeigt die vier Heroldsberger Schlösser, der andere die Sprengung des Schornsteins der ehemaligen Vereinigten Papierwerke, der bis Mai 2007 das Ortsbild mit prägte.
„Wenn’s am Schluss schön ist, bin ich zufrieden“, erklärt Scholler. Die Aufnahmen für die „Liebeserklärung an Heroldsberg“ aus den Jahren 1939/1940 sind die ältesten Aufnahmen, die Eberhard Brunel-Geuder bekannt sind. Wer weitere alte Foto- und Filmaufnahmen von Heroldsberg hat oder jemanden kennt, der solche besitzt, soll sich bitte an das Weiße Schloss wenden, am besten per Mail an mail@weisses-schloss-heroldsberg.de. Weitere Infos finden Sie auch auf der Homepage des Weißen Schloss.
Autor:Jennifer Müller aus Eckental |
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