Fragen aus der Bürgerversammlung
Nachlese zu den Versammlungen in Heroldsberg und Großgeschaidt
Im wochenblatt Ausgabe 44 auf Seite 8 wurde unter „Zurückhaltung und Zuversicht in Heroldsberg“ aus den Bürgerversammlungen berichtet. Die Fragen aus der Versammlung wurde nur kurz thematisch angedeutet – hier wollen wir nochmals auf die Anliegen, Sorgen und Anregungen von Bürgerinnen und Bürgern und die entsprechenden Antworten eingehen.
Auf die Frage „Kann man nicht ein neues Gewerbegebiet ausweisen und damit mehr Gewerbesteuern erzielen“ antwortete der Bürgermeisters klar, „das Verhältnis Fläche und Einnahmen ist nie 1 zu 1 und funktioniert so nicht. Wir können nicht jeden nehmen. Für Handwerksbetriebe aus der Region gibt es kein Problem, ansonsten: Größere Firmen müssten in jedem Fall ihren Hauptsitz in Heroldsberg haben.“
Die Frage nach der Versorgung der Gemeinde mit Öko-Naturstrom beantwortete Kämmerer Markus Kühnlein eindeutig mit „die Gemeinde bezieht zu 100 Prozent Ökostrom“.
Solarpark wird diskutiert
Zum hochaktuellen Thema Klimaneutralität und erneuerbare Energien erwähnte der Bürgermeister, dass es Überlegungen zu einem Standort für einen Solarpark von ca. 1,5 ha im Gewerbepark Südost an der Ausfahrt Heroldsberg-Mitte gebe, dafür sei vielleicht auch eine Bürgerbeteiligung angedacht.
Dazu hat jetzt Bürgermeister Jan König auf Nachfrage ausführlich Auskunft zu Details erteilt. „Wir haben zu diesem Thema Kontakt mit der EWERG eG aufgenommen.“ Diese Bürgerenergiegenossenschaft EnergieWende Erlangen und Erlangen-Höchstadt eG hat schon mehrere Projekte in Erlangen und im Landkreis realisiert und im Anlaufen, man kann sich grundsätzlich vorstellen, bei der Planung und Ausführung mitzuwirken. Für interessierte Bürger attraktiv: Bei der Bürgerbeteiligung im Genossenschaftssinn sind Anteile ab 500.- Euro möglich. Die Rendite beträgt aktuell 3,5 bis 4,5 Prozent jährlich ab dem 3. Wirtschaftsjahr.
Die weitere Vorgehensweise mit Vorschlägen, Alternativen und Anpassungen wird noch im Marktgemeinderat beraten und bis zu einer Entscheidung diskutiert. Eine besorgte Bürgerin fragte nach der Kapazität der Abwasserrohre bei einer Überschwemmung. Der Bürgermeister erläuterte zum Hochwasserschutz beim Katastrophenszenario StarkregenÜberschwemmung: Die Durchlässe werden bei allen Straßen regelmäßig überprüft und sind für große Regenereignisse ausreichend, darüber hinaus wurden die Retentionsflächen im nahen Gründlachtal berechnet und sind einem „100-jährlichen Hochwasser“ gewachsen, leider seien Katastrophen nicht vorhersehbar.
Beschwerden gab es über die Verkehrsführung und die Situation im Gebiet der Kreuzung der neuen Bahnbrücke Schützenstra.e, Dr. Gustav Schickedanz Straße und Mühlenstra.e wegen einer erhöhten Unfallgefahr durch die Rechtsvor-Links-Regelung. Nach längerer Anhörung lautete die Antwort eindeutig „die Vorfahrtsstraßen wurden nach Empfehlung der Polizei strukturiert“. Ergänzend erklärte Wolfgang Schwab vom Ordnungsamt auf Anfrage über die Beobachtung der Tempo-30-Regelung: „Die Geschwindigkeitskontrollen betragen 25 bis 30 Überwachungsstunden monatlich“.
Separate Versammlung in Großgeschaidt
Die Bürgerversammlung für die Ortsteile Großgeschaidt und Kleingeschaidt im Vereinsraum des Kinderhauses Großgeschaidt fand, wie im Hauptort, auch vor etwa vierzig Bürgern statt.
Für Großgeschaidt wurde bemängelt, dass auf der Kreisstraße ERH 10 in der Ortsdurchfahrt, durch parkende Fahrzeuge am früheren Gasthaus Prießmann, an unübersichtlicher Stelle, trotz 30 km/h Geschwindigkeitsbegrenzung immer wieder gefährliche Verkehrssituationen entstehen.
In der Kreisstraße ERH 8 (Oberschöllenbacher Straße am Feuerwehrhaus) ist nach Auffassung einiger Bürger im Interesse von Kindern und anderen Fußgängern eine 30 km/h-Geschwindigkeitsbegrenzung von Nöten. In Kleingeschaidt gibt es Unmut über einen behelfsmäßigen Fußweg in die Siedlung, da wird ein ordentlicher Gehsteig gefordert. Laut Bürgermeister König gab es da an dieser Stelle vorher gar keinen Weg, jetzt halt ein Provisorium. Er gab zu bedenken, dass die Gemeinde hier keine Grundstücke besitze und zuerst Boden erwerben müsste. Hierzu müsse aber ein ordentlicher Antrag gestellt werden, um entsprechende Möglichkeiten zu prüfen. Auch über die Parksituation und damit einhergehende Behinderungen an der Kreisstraße ERH 10, an der früheren Reime-Fabrik, herrscht Verdrossenheit. Dazu gibt es laut Bürgermeister König ganz aktuell eine Anordnung des Landratsamtes zur Einrichtung eines Halteverbotes.
Alle Anfragen wurden vom Bürgermeister und von den zuständigen Ressortleitern im Dialog mit Argumenten in leicht verständlicher Form kompetent beantwortet. Die Verwaltung überprüft die gemachten Vorschläge, wird versuchen Mängel zu beseitigen und tritt für entsprechende Anfragen mit dem Landratsamt in Kontakt.
Georg Heck
Autor:wochenblatt - Redaktion aus Eckental |
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