Herzliche Einladung für den 10. November um 18 Uhr anläßlich des Gedenkens an das Progrom in Forth im Jahr 1938. Es gibt eine Lesung mit Martina Switalski sowie Martina und Jürgen Salzmann im evangelischen Gemeindehaus in Forth.
Mitten im Inferno der Verfolgung ringt die 27jährige Etty um ihre Berufung zur Schriftstellerin, um ihr Verhältnis zu geliebten Männern, um Gott und die Welt. Ihre Nabelschau ist beeindruckend schonungslos und seziert ihre Gedanken. Ihre Seele wächst und wird zur Hilfe des Judenrats in Westerbork. Ihre Aufzeichnungen haben die Deportation und ihre Ermordung in Auschwitz überlebt und sind ein allmenschliches Zeugnis von Menschenliebe und Gottessuche. Es soll bei der diesjährigen Pogromgedenkfeier nicht um lokale Beispiele und deren Schicksale gehen, sondern um die seltenen Aufzeichnungen einer verfolgten niederländischen Jüdin und die verblüffende Wahrheit ihrer Sehnsucht nach Liebe und Leben jenseits aller Politik. Wenn Gott uns nicht mehr helfen kann, müssen wir ihm helfen. So einfach denkt Etty Hillesum.
Die inszenierte Lesung wird musikalisch von der vierköpfigen Kleszmerband „Sheynhoven“ begleitet. Nach der Lesung werden vor der Stele in der Forther Hauptstraße 47 Kerzen für die 29 aus Forth stammenden Jüdinnen und Juden entzündet, die während des Shoa ermordet wurden.
Autor:wochenblatt - Redaktion aus Eckental |