Challenger Eckental
Marterer mit Auftakt nach Maß
War der Quali-Endspiel-Tag noch der „Tag der Deutschen”, kann man dies vom zweiten Hauptfeldtag mit insgesamt neun Einzeln gerade nicht behaupten. Sehr zur Freude der fränkischen Fans war auf Lokalmatador Maximilian Marterer aber Verlass. Im „Spiel des Tages” ließ er gegen den Polen Kacper Zuk nichts anbrennen, schaffte im sechsten Spiel des ersten Durchgangs das entscheidende Break zum Satzgewinn (6:3). Der Viertelfinalist von Ismaning hatte gegen den an Nr. 8 Gesetzten das Geschehen im Griff und vollendete bereits nach einer Spielzeit von exakt einer Stunde den Matchball (6:4). Sein nächster Gegner im House of Sports wird erst am Mittwoch ermittelt.
Bereits zuvor sorgte ein Youngster für ein kräftiges Ausrufezeichen: Henri Squire hatte sich erfolgreich durch die „Quali“ gekämpft und hätte gemäß der Auslosung auf Julian Lenz treffen sollen. Doch dessen kurzfristige Absage sorgte dafür, dass der 18-jährige gegen einen „Lucky Loser“ antreten musste. Und es war – welch ein Zufall – wieder Alexander Erler, den er tags zuvor im Endspiel der Qualifikation in zwei Sätzen besiegt hatte. Also Möglichkeit der sportlichen Revanche für den Österreicher. Und es entwickelte sich eine „enge Kiste“: Die beiden servierten jeweils 21 Asse, bevor es im dritten Durchgang in den Tiebreak ging. Erler führte scheinbar sicher mit 5:1 beim Seitenwechsel, doch die Messe war noch nicht gelesen. Der Düsseldorfer holte Punkt für Punkt auf, hatte einen famosen 6:0-Lauf und sicherte sich den Einzug ins Achtelfinale (gegen Tomas Machac).
Dass es ein dritten deutschen Tagessieg hätte geben können, hatte Max Hans Rehberg auf dem Schläger. Auch er hatte einen „Lucky Loser“ als Gegner und ebenfalls einen Österreicher: Lucas Miedler, der nach seinem Satzgewinn arg in Bedrängnis kam und Rehberg etliche Breakchancen gönnte. Doch der Deutsche konnte keine einzige Möglichkeit verwerten und wurde postwendend bestraft. Serviceverlust zum 4:5; aus und vorbei nach dem Aufschlaggewinn von Miedler.
Als „Marathonmann“ wird Johannes Haerteis in diesem Jahr geführt. In seinem ersten Spiel im Hauptfeld ging es er wieder über drei Sätze, wie schon bei seinen „Quali“- Erfolgen. Als Außenseiter gegen den an Nr. 6 gesetzten Maxime Cressy wehrte er sich nach Leibeskräften, gewann sogar den Tiebreak des ersten Satzes sicher, musste dann aber den Satzausgleich hinnehmen und verlor gleich sein Service in Satz Nr. 3. Dieses Plus ließ sich der Amerikaner nicht mehr nehmen. Haerteis lieferte ihm über zwei Stunden einen großen Kampf, doch gegen 23 Asse und eine 84%igen-Gewinnerquote nach dem 1. Aufschlag ist schwer zu bestehen.
Die deutsche Verlierer-Liste geht weiter: Weder der Hamburger Marvin Möller noch die beiden Münchner Matthias Bachinger und Tobias Simon konnten sich gegen die starke internationale Konkurrenz durchsetzen und verpassten das Achtelfinale.
Der Fokus am heutigen vierten Turniertag mit dem Abschluss der 1. Runde (drei Einzel) und dem Start des Achtelfinals ist auf Oscar Otte gerichtet. Die Nr. 4 von Eckental befindet sich in Topform, bester Beweis ist sein Turniersieg am vergangenen Sonntag in Ismaning. Dabei kommt es zum deutsch-deutschen Duell mit Daniel Masur. Seit den US-Open hat sich der Bekanntheitsgrad von Otte schlagartig verändert, er schaffte als Qualifikant mit drei Siegen in New York den Sprung ins Achtelfinale dieses Grand Slam-Turniers.
Einzel:
1. Runde:
Marterer – Zuk (POL) 6:3, 6:4
Huesler (SUI) – Heyman (BEL) 6:1, 6:1
Bemelmans (BEL) – Simon 6:7 (6), 6:3, 7:5
Machac (CZE) – Draper (GBR) 7:6 (5), 4:6; 6:4
Basic (BIH) – Möller 6:2, 7:5
Squire – Erler (AUT) 7:6 (3), 2:6, 7:6 (5)
Miedler (AUT) – Rehberg 6:3, 6:4
Blancaneaux (NED) – Furness (NED) 6:1, 6:1
Cressy (USA) - Haerteis 6:7 (1), 6:4, 6:3
Bertram Wagner
Autor:wochenblatt - Redaktion aus Eckental |
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