Eckental als Karrieresprungbrett
Krawietz und Mies erneut Könige von Paris
Eine fulminante Entwicklung haben Kevin Krawietz und Andreas Mies seit ihrem Titel bei den Internationalen Deutschen Hallenmeisterschaften in Eckental 2018 hingelegt. Zum zweiten Mal in Folge gewannen die beiden Deutschen sensationell die French Open in Paris und haben sich damit längst in der absoluten Weltklasse etabliert.
Als „KraMies“ vor zwei Jahren in Eckental triumphierten, verwandelte sich das HOUSE OF SPORTS in einen echten Hexenkessel. Es war gleichzeitig der Startschuss einer unglaublichen Erfolgsgeschichte. Ihren historischen Siegeszug beim wichtigsten Sandplatzturnier der Welt in Paris hatten allerdings nur die kühnsten Optimisten für möglich gehalten. Erstmals seit 1937 durfte ein deutsches Doppel bei einem Grand Slam Turnier wieder die Trophäe in die Höhe stemmen. Damals waren Tennisbaron Gottfried von Cramm und sein Partner Henner Henkel nicht zu schlagen gewesen.
In den folgenden Wochen und Monaten verabschiedeten sich der mittlerweile 28-jährige Krawietz und der zwei Jahre ältere Mies spätestens in Runde zwei aus den Turnieren. Ihrem Selbstvertrauen schadeten die frühen Niederlagen jedoch nicht. Bei den US Open fanden beide wieder zu ihrer Bestform und rauschten bis ins Halbfinale. Zudem qualifizierten sie sich für die ATP-Finals der besten acht Doppel in London.
Nach einem holprigen Start ins Jahr 2020 hatten „KraMies“ während der monatelangen Corona-Pause der ATP-Tour erstmals die Gelegenheit, ihren großen Wurf richtig zu verarbeiten. Unvergessen: Zwischenzeitlich räumte Krawietz zusammen mit dem ehemaligen Bayerischen Meister Hannes Wagner im Supermarkt Regale ein. Danach nahmen der Coburger und sein Kölner Partner wieder richtig Fahrt auf. Schauplatz war erneut Paris. Dank der legendären krawietzschen Rückhand-Fuchtel wehrte das Duo in der dritten Runde gegen die Franzosen Bonzi und Hoang drei Matchbälle ab und war anschließend nicht mehr zu bremsen. Es sollte der einzige heikle Moment des deutschen Davis-Cup-Doppels im Stade Roland Garros bleiben. Zweiter Grand-Slam-Erfolg, 12:0-Bilanz in Paris – unmenschlich!
Warum sie so gut harmonieren, erklärte das Erfolgsduo im Interview mit Lucky Reischer. „Andy ist der Impulsivere, er pusht mehr. Ich bin eher der Ruhige, das ergänzt sich ganz gut“, so Krawietz. Mies betonte zudem die Bedeutung der Persönlichkeit auf dem Platz: „Es ist wichtig, sich nicht zu verstellen. Das macht uns als Team stark.“
Autor:wochenblatt - Redaktion aus Eckental |
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