Neujahrsempfang mit Günther Koch und Ehrungen
Die „Stimme Frankens“ beim FC Eschenau
Erst unterhielt Günther Koch, die „Stimme Frankens“, die Gäste beim Neujahrsempfang des 1. FC Eschenau kurzweilig, dann überreichte er die Urkunden bei der Ehrung langjähriger Mitglieder. Diese verband der Kult-Reporter für den Bayerischen Rundfunk, die ARD und BBC mit einem leidenschaftlichen Appell an die Runde, sich weiter ehrenamtlich zu für den Verein und damit die Gesellschaft engagieren. Ähnlich hatte es vor Koch FCE-Vorstand Walter Brückl bei seiner Begrüßung und dem Rückblick auf ein insgesamt erfolgreiches Jahr 2019 getan. Im Folgenden einige Äußerungen Kochs, der im Hauptberuf als Lehrer und Seminarrektor in der Lehrerausbildung gearbeitet hat, dem Aufsichtsrat des 1. FC Nürnberg angehört und Führungen durch das Club-Museum wie auch über des Reichsparteitagsgelände macht.
Haltung
Haltung ist das Wichtigste! Davon lebt der Sport, von den Ehrenamtlern. Haltung ist vor allem auch im täglichen Leben wichtig, ist nichts Bequemes, auch nichts, was jedermann immer schmeckt. Wann zeigen die Fußballer am ehesten Haltung in Deutschland? Wenn die Spielleitung bei einer Dame liegt! Bei Bibiana Steinhaus wird nicht gemeckert, bleibt keiner liegen, da will sich jeder mannhaft halten und zeigen. Der englische Fußballer bleibt nie liegen, es sei denn, es tut ihm was weh. Die Frauenfußballerinnen übrigens auch nicht – die Männer schon! ... Meckern kann jeder, das ist keine Haltung. Antreten (für Ämter), kandidieren – und verlieren. Natürlich verlierst du auch, wenn du Haltung hast, natürlich hast du dann auch Gegner.
Vergangenheitsbewältigung
Ich mache Führungen vom sogenannten Judenbahnhof, von dem die jüdischen Mitbürger ins KZ gefahren wurden, vom Bahnhof Märzfeld, zur Zeppelin-Tribüne, die man restaurieren will. Meine Meinung: Quatsch! Trittfest machen – für wen? Fürs Autorennen? Nein, danke! Opfererinnerungskultur – Bahnhof Märzfeld, von wo die jüdischen Mitbürger ins KZ transportiert wurden. Das wird totgeschwiegen in Nürnberg, von allen Fraktionen – nicht einmal ein Hinweisschild!
Ultras
Die brauchen wir, wir stehen im Dialog mit ihnen, sie sind wichtig. Wenn ich jünger wäre, wäre ich auch dabei…
Landtagswahl 2003
(Koch wurde mit Rekordergebnis als Listenkandidat für die SPD in den Landtag gewählt)
Man macht auch Fehler, und das gehört zu meinen vier, fünf größten Fehlern in meinem Leben. Mein großer Fehler war nicht, dass ich kandidiert habe – ich bin 50 Jahre Genosse! –, nicht dass ich zweieinhalb Mal so viele Stimmen wie ein gewisser Markus Söder bekommen habe, ohne einen eigenen Stimmkreis zu haben. Mein Haltungsfehler war: Ich hätte vorher sagen müssen:
Wenn die das wirklich durchziehen (ihm die weitere Tätigkeit als BR-Sportreporter zu untersagen), dann weiß ich nicht, wie ich mich entscheide. Dann entscheide ich mich möglicherweise für mein Baby, weil ich die Sportreportage in jeder Form liebe. Ich konnte es nicht glauben, dass die CSU über den Rundfunkrat erreicht, dass der arme, harmlose Sportreporter, den sie allerdings fürchteten, dann nicht mehr Fußballreporter sein darf.
Das war aber nicht der Bayerische Rundfunk, das war der Rundfunkrat, bei dem die CSU, der Bauernverband usw. die Mehrheit hatten. Das war ein Berufsverbot, das war Verstoß gegen die Bayerische Verfassung.
Zukunft des 1. FC Nürnberg – zweite oder dritte Liga.
Ich halte es immer noch für möglich, dass wir Unglaubliches schaffen, dass wir mit den Spielern, mit denen wir (in der Vorbereitung) gegen Bayern München gewonnen haben, mit einem Geis, der dann endlich durchtrainiert ist, mit einem Ishak, der ja auch schießen kann, mit einem Mühl, bei dem es noch um die Karriere geht, und mit einem hervorragenden Torhüter, egal, wie er heißt, plötzlich fünf, sechs, sieben Spiele gewinnen, und dann sind wir nicht weit weg von der Relegation.
Javier Pinola
Er ist ein ganz Geschickter – glaubt bloß nicht, dass wir damals nicht alles probiert haben, ihn zu halten. Das ist auch ein Geschäft für die Medien: Er macht sich wichtig, und die Medien haben eine Headline. Er wäre bei uns nicht mehr einsatzfähig gewesen – in Argentinien ist das was anderes. Klingt jetzt komisch, ist aber so wegen des Spieltempos. Er hatte bei uns in den letzten Spielen in der zweiten Liga Probleme – wenn vertikal gespielt wurde und hinten die Lücke war, hat er viel zu langsam reagiert.
Dass er nicht blieb, lag nicht an uns. Und so einem laufe ich nicht nach!
Autor:wochenblatt - Redaktion aus Eckental |
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