Der Gloss'n Hans macht sich Gedanken
Zwiespältiges Pedalspektakel
Sie wer’n lachen, aber so ein Fahrrad hat nicht nur zwei Pedale und zwei Räder, sondern auch zwei Seiten: Eine begeisternde und eine nervende.
Dass sich das Rad vom Fortbewegungsmittel für Minderjährige, Führerscheinverlierer und Sonderlinge wieder zu einem angesehenen Mobilitätsmedium entwickelt hat, ist eine tolle Sache: Gesund, umweltfreundlich und angenehm. Auch wenn das Augustwetter der letzten Tage diese Entwicklung nicht gerade befördert. Auch als Sport- und Freizeitgerät schätze ich das Fahrrad sehr, ob mit oder ohne E.
Für eine radsportliche „Jedermann- Tour“ öffentliche Straßen zu sperren, halte ich für vertretbar. Das ist Breitensport für viele und da haben auch Vereine und viele Freiwillige mitgeholfen. Den Verkehr aber für eine Deutschland- Tour der Radprofis so zu beeinträchtigen, wie jetzt geschehen, ist fraglich. Die meisten Menschen fahren ja nicht ohne Anlass und zum reinen Vergnügen auf der Straße rum, ob mit dem Auto oder mit dem Rad. Die wollen zu anderen Veranstaltungen, zur Arbeit und wieder nach Hause, in Geschäfte oder Gasthäuser, zu Angehörigen oder Freunden, zu Kunden, Pflegefällen oder gar einem Notfall. Viele mussten für die Radprofis ganz erhebliche Einschränkungen in Kauf nehmen. Ganz abgesehen von den Feuerwehrleuten, die ehrenamtlich in ihrer Freizeit die Absperrungen durchsetzen sollten und sicherlich mit einigen verhinderten Passanten diskutieren mussten.
Und dann haben die nichtmal ein Licht, Rückstrahler oder eine Klingel am Rad! Immerhin tragen sie alle Helme. Und zumindest können wir froh sein, dass Tennisprofis, Fußballer, Speerwerfer, Kugelstoßer und Autorennfahrer eigene Anlagen betreiben und ihre Wettbewerbe nicht auf öffentlichen Verkehrswegen austragen.
Ihr Gloss’n Hans
Autor:Gloss'n Hans aus Eckental |
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