DER GLOSS’N HANS MACHT SICH GEDANKEN
Zusammenveranlagung
Sie wer’n lachen, aber könnte man die Carsharing-Vorteile nicht auch auf andere Lebensbereiche übertragen? Das Aufteilen der Annehmlichkeiten und Lasten des Autofahrens wird ja oft angepriesen: Man muss sich nicht ständig sorgen um Verbleib und Pflege des Vehikels, die ständige Verfügbarkeit ist verzichtbar, Anschaffungs- und Fixkosten werden gemeinsam geschultert.
Neulich belustigte im wochenblatt die Überschrift „Kindertauschbörse” manche Leser. Der verkürzte Begriff war der Zeilenlänge geschuldet, eigentlich ging es um eine Tauschbörse für Kindersachen. Ganz kurz dachte ich darüber nach, ob man zum Carsharing nicht auch das Kindersharing erfinden könnte: Kinder, die da sind, wenn’s grad gut passt, und anderswo, wenn sie dort besser aufgehoben sind. Aber erstens gibt es das schon in Familien mit nahe lebenden Großeltern, zweitens ist der Vergleich von Kindern mit Karossen ziemlich zynisch.
Eine andere Anregung für übergreifende Teilhabe fiel einem Bekannten neulich beim Hausarzt ein. Bei der Blutdruckmessung war das Ergebnis höher, als von den Fachgesellschaften empfohlen. Gleichzeitig dachte er an die Blutdruckwerte seiner lieben Gattin (der Begriff „die beste Ehefrau von allen” ist ja seit über 40 Jahren von Ephraim Kishon besetzt). Diese waren nämlich so niedrig, dass man schon Anfälligkeit für Schwindel in Betracht zog.
Wäre es da nicht schön, wenn man die Eheleute gemeinsam veranlagen könnte, wie bei der Einkommenssteuererklärung fürs Finanzamt? So wie dort die Einkommen, würden Blutdruckwerte aufsummiert und hinterher durch zwei geteilt, für einen schönen normgerechten Mittelwert. Einen solchen ermittelte der vermeintlich hypertonische Ehegatte dann aber auch alleine bei der heimischen Messung. Also ruhig Blut!
Ihr Gloss’n Hans
Autor:Gloss'n Hans aus Eckental |
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