Sechs Wochen vor Kriegsende bei Eschenau
Tödlicher Absturz vor 75 Jahren
Am 21. März 1945 stürzte eine Maschine vom Typ Messerschmitt Me262 bei Eschenau ab, berichtet Friedrich (Fritz) Ziegler aus Kleingeschaidt für die wochenblatt-Leser. Der Pilot, Unteroffizier Ewald Rohde, kam dabei ums Leben. Der genaue Hintergrund des Absturzes ist nicht klar. Die Maschine kam aus östlicher Richtung und umkreiste Eschenau. Die versuchte Notlandung bzw. der Absturz ereignete sich dann zwischen Eschenau und Brand, nachdem das Fahrwerk einen Erdhügel gestreift hatte. Dadurch geriet das Flugzeug in eine Drehbewegung und stürzte kopfüber auf das Feld. Der damals erst 12-jährige Fritz Ziegler traf an der Unfallstelle ein, nachdem der Pilot bereits geborgen wurde. Auffällig für ihn war die große Zahl herumliegender scharfer Munition und das Fehlen von Brandspuren. Ein Abschuss kommt als Absturzursache daher weniger in Frage.
Mit 22 Jahren in den Tod geflogen
Der 22 jährige Pilot starb bei dem Absturz, wurde geborgen und auf dem Friedhof in Eschenau mit Kranzniederlegung der Hitlerjugend und Flieger-Kameraden beigesetzt. Jahre später wurde er in seine Heimat Treuchtlingen auf den Soldatenfriedhof umgebettet. Die Mutter des verunglückten Piloten kam nach Kriegsende nach Eschenau um sich durch den damaligen Bürgermeister Fink die Absturzstelle und die Grabstätte zeigen zu lassen.
Erste Düsenmaschine in der Luftfahrtgeschichte
Die verunglückte Maschine gehörte zu den furchterregenden „Wunderwaffen” des dritten Reichs. Technisch bemerkenswert daran ist, dass es das erste luftstrahlgetriebene Flugzeug der Luftfahrtgeschichte ist. Die zweistrahlige Düsenmaschine wurde im Vorgängerunternehmen der Messerschmitt AG, der Bayerischen Flugzeugwerke AG, zwischen 1938 und 1945 erbaut und produziert. Insgesamt wurden 1433 Maschinen hergestellt. Sie sind heute noch international in verschiedenen Museen in Südafrika, England, Australien, Tschechien und den USA ausgestellt. In Deutschland kann man eine Maschine dieser Bauart im technischen Museum in Sinsheim (Replik) und im deutschen Museum, Flugwerft Schleißheim sehen.
Autor:wochenblatt - Redaktion aus Eckental |
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